Ein Zaun spaltet die Gemüter in Malta
![Dieser Zaun entlang des Radweges in Malta sorgt in der Gemeinde für einige Diskussionen | Foto: Waldner](https://media04.meinbezirk.at/article/2013/06/24/1/5331051_L.jpg?1541173370)
- Dieser Zaun entlang des Radweges in Malta sorgt in der Gemeinde für einige Diskussionen
- Foto: Waldner
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Ein Bretterzaun entlang des Radweges in Malta ist zum Streitfall geworden.
Als der Radweg entlang der Malta geplant war, ist die Gemeinde an Grundbesitzer und andere Betroffene wie Jäger herangetreten. Bei mehreren Versammlungen bis zum Baubeginn 2011 konnten alle Beteiligten ihre Meinung kundtun. „Für uns war klar, dass ein Radweg erwünscht und auch notwendig ist“, sagt Andreas Irsa, Forstunternehmer, Jäger und betroffener Grundbesitzer.
Die einzige Bedingung, die die Betroffenen gestellt hätten, sei die Gewährleistung für den Wildwechsel von der Schatten- zur Sonnseite und umgekehrt. „Vereinbart wurde ein Stangenzaun mit einem Netz von höchstens 50 Zentimetern Höhe, damit Hunde nicht reinlaufen können. Das wurde sogar schriftlich festgelegt“, so Irsa weiter.
"Hermetische Abriegelung"
Doch anstatt des vereinbarten Zaunes habe die Gemeinde einen Bretterzaun von Fischertratten bis nach Malta gebaut. "Wir verlangen, dass der Zaun für den Wildwechsel offen bleibt, so wie es uns versprochen wurde", fordert Bezirksjägermeister Franz Kohlmayer. Andreas Irsa erklärt: „Diese hermetische Abriegelung ist deshalb ein Problem, weil sich die Tiere beim Überwinden des Zaunes verletzen. Jahrtausende alte Wildwanderwege gibt es dadurch nicht mehr.“
Durch die Stresssituation würden die Tiere verweilen und verursachen dabei massive Wildschäden. Da die Betroffenen einen Streit mit der Gemeinde Malta vermeiden wollten, haben sie einen Kompromissvorschlag gemacht: Die Wege sollen rekonstruiert und eingeschränkt auf wenige Punkte werden. „Die Gemeinde war sofort einverstanden. Das war im Februar, doch bis heute ist noch nichts passiert – trotz mehrmaligen Besuchs am Gemeindeamt“, ärgert sich Irsa.
„Ansonsten setzt Malta so sehr auf die Natur und hier stellen sie eine derart massive Störung im Ökosystem an“, so Irsa weiter. Nun versuche man über die BH Spittal eine Auflagenüberprüfung vor Ort durchzuführen. Bezirkshauptmann Klaus Brandner: „Diese findet in den nächsten ein bis zwei Wochen statt. Wenn man mit dem Auto vorbei fährt, sieht man einen fugendichten Zaun. Falls das die ganze Strecke der Fall ist, hat man eindeutig gegen die Auflagen verstoßen hat.“ Brandner möchte aber dem Ergebnis nicht vorgreifen und hofft auf eine einvernehmliche Lösung. „Allein das Argument von den Grundbesitzern, dass Hunde auf die Wiese laufen würden, ist nicht haltbar“, sagt der Bezirkshauptmann.
"Kein Problem für Wildwechsel"
Völlig im Recht sieht sich Maltas Bürgermeister Klaus Rüscher: „Der ein Meter hohe Holzzaun entspricht der wasserrechtlichen Genehmigung. Sehr viele Jäger sagen mir, dass er für den Wildwechsel kein Problem ist.“ Es sei gefordert worden, dass Radfahrer und Hunde vom Weidevieh getrennt werden sollten. „Dem sind wir nachgekommen“, so Rüscher.
Er holt zum Gegenschlag aus. „Bei der Jagd in Malta passieren Dinge, die nicht in Ordnung sind. Beim fünffach zu hohen Rotwildbestand schauen die Jäger weg und beim Zaun machen sie so ein Trara“, ärgert sich der Bürgermeister. Er habe wenig Verständnis für die Aufregung, dennoch wolle man einen Kompromiss eingehen. „Wir überlegen, in der Winterzeit, wo keine Radfahrer unterwegs sind, einige Zaunfenster aufzumachen“, so Rüscher.
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