Lebensmittelkauf abseits der Supermärkte
Verein 8sam kauft (Bio-) Lebensmittel direkt bei heimischen Bauern und betreibt eigenen Laden.
AUBERG, BEZIRK (hed). Aus 16 Haushalten besteht der Verein „8sam“ aktuell, 16 weitere haben Interesse. Das Ziel: Regionale, hochwertige (Bio-) Lebensmittel gemeinsam bei den heimischen Bauern beziehen und im eigenen „Laden“ anbieten. Wie man auf die Idee kam? „Für mich war es immer mühsam von Bauer zu Bauer zu fahren, um qualitätsvolle, regionale Lebensmittel zu bekommen“, sagt die Initiatorin und Vereinssprecherin Regina Hoffmann: „Ich habe über „FoodCoops“ (siehe zur Sache) gelesen und war begeistert.“ Als ihre Schwester Maria Schietz vor zwei Jahren in Wien in einem solchen Laden eingekauft hatte, war sie ebenso angetan. „Wir wollten so etwas vor Ort machen. Ich habe mir sofort Infos eingeholt“. Es folgten Gespräche mit Interessenten. Heuer im März wurde der Verein "8sam" gegründet. „8sam steht für den achtsamen Umgang mit uns selber, den Mitmenschen und mit unseren Lebensmitteln“, informiert Hoffmann.
Verkaufsraum am Bauernhof
Alle Tätigkeiten wie Einkauf, Lieferantenbetreuung, die Instandhaltung des Ladens, sowie die EDV-Verwaltung werden von den Mitgliedern selbst getätigt. „Der Verein arbeitet kostendeckend, nicht gewinnorientiert. Auf Produkte gibt es keinen Preisaufschlag“, erklärt Hoffmann. Jeder muss bei uns seinen Beitrag leisten. Vertrauen ist wichtig“. Als „Verkaufsraum“ wurde bei Aubergs Bürgermeister Michael Lehner, selbst Biobauer und Mitglied, ein Raum angemietet. Verkauft werden Getreide, Mehl, Öle, Nudeln, Tee, Kräuter, Schnäpse, Honig. Frischware, wie Milchprodukte gibt es auf Bestellung.
Rund um die Uhr offen
„Die Einkäufe werden selbständig abgerechnet“, erklärt Monika Pöchtrager. Der Laden ist rund um die Uhr zugänglich. „Jedes Mitglied hat über einen Code jederzeit Zugang“, sagt Schietz. Die Lieferanten schätzen den direkten Kontakt zu den Kunden. „Wir können die Produkte vor Ort vermarkten, der Transportweg ist minimal“, sagt Lieferantin Veronika Schönberger. „Damit fördern wir unsere regionalen Kleinbauern“, sagt Maria Schietz. „Wir treffen uns regelmäßig und sind zu einer netten Gemeinschaft gewachsen. Man gehört dazu, ob man 30 oder 60 Jahre alt ist“, sagt Gottfried Reisinger. Wer eine „FoodCoop“ in der Region gründen möchte, oder an einer Mitgliedschaft bei "8sam" interessiert ist, kann sich unter achtsam@gmx.at erkundigen.
Zur Sache:
Eine FoodCoop (Food Cooperative; Deutsch: Lebensmittelkooperative) ist der Zusammenschluss von Personen und Haushalten, die selbstorganisiert biologische Produkte direkt von lokalen Bauernhöfen beziehen. Historischer Vorläufer sind die Konsumgenossenschaften des neunzehnten Jahrhunderts oder auch Erzeuger* VerbraucherGemeinschaften. Mehr dazu auf: http://foodcoops.at/
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