Ausgezeichnete junge Talente
Fußball schauen und Blumen zählen für die Wissenschaft. Die Universität Salzburg zeichnete junge Talente mit dem Dr. Hans Riegel-Fachpreis aus.
SALZBURG (sand). Rund 50 Fußballspiele des FC Red Bull Salzburg schaute sich Michael Kässmann für eine Schülerarbeit an, die er für seine Matura schreiben musste. Für den Fußballfan keine große Sache. Erst danach begann die eigentliche Arbeit. Er sammelte die Daten der Spiele, wertete diese aus und analysierte sie. Eineinhalb Jahre dauerte es insgesamt, bis er seine Arbeit für die Matura vollenden konnte und einen wissenschaftlich Beweis ablegte, welche Spieler des FC Red Bull Salzburg durch welche Qualitäten als Leistungsträger in der vergangenen Saison überzeugt hatten. „Ja, ich mag Mathematik“, stellt der 18-Jährige bescheiden fest. „Solche Analysen mache ich gerne, auch in meiner Freizeit. Für Freunde habe ich die auch schon als Geburtstagsgeschenk gemacht.“
Preisgekrönte Talente
Die Matura hat Michael Kässmann mittlerweile bestanden. Aktuell leistet er im Landeskrankenhaus Salzburg seinen Zivildienst. Sein ehemaliger Lehrer hatte ihn auf die Idee gebracht, seine Arbeit an der Universität Salzburg zur Teilnahme am Dr. Hans Riegel-Fachpreis einzureichen. Bereits zum fünften Mal wurde der Preis heuer vergeben. Die ersten Plätze in den drei Kategorien Biologie, Mathematik und Physik sind mit 600 Euro dotiert.
Voll motiviert
Michael Kässmann belegte dieses Jahr in der Kategorie Mathematik den ersten Platz. Die 18-jährige Francesca Christ aus Grödig konnte sich in der Kategorie Biologie den ersten Platz sichern. Sie behandelte in ihrer Arbeit die Bedeutung von Streuwiesen für den Artenschutz. Als begeisterte Naturschützerin lag auch bei ihr das Thema auf der Hand. Wenn sie von den bunten und artenreichen Wiesen und den geschützten Pflanzen erzählt, leuchten ihre Augen. „Grüne Wiesen sieht man überall, aber die Farben auf einer Streuwiese sind einfach voll cool“, sagt die 18-Jährige, die mittlerweile im ersten Semester Biologie studiert. Ein Jahr lang besuchte sie rund alle vier Wochen die Illinger Streuwiese am Fuß des Untersbergs. Sie beobachtete die Pflanzen und Blüten im Jahresverlauf und dokumentierte alles. „Im Sommer zum Beispiel habe ich dort von einer seltenen Gladiole 250 Blüten gezählt“, erzählt die Studentin.
Talent hat jeder
Mit dem Fachpreis zeichnet die Universität junge Talente und ihre herausragenden Schülerarbeiten aus, die im Rahmen der Matura entstehen. Ob sie sich selber als junge Talente sehen? In dieser Frage sind sich die beiden Preisträger einig und Michael Kässmann sagt: „Eigentlich ist jeder ein Talent in einer gewissen Sache, die er gerne macht.“
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