"Täglich sammle ich Sex-Müll ein"
Der illegale Straßenstrich sorgt für immer mehr Unmut unter Anrainern. Stadt will Kontrollen fortführen.
SALZBURG (lg). Der Tenor ist ein eindeutiger: "Es muss etwas geschehen, so kann es nicht mehr weitergehen" – darin sind sich die Anrainer der Gegend Vogelweiderstraße und Sterneckstraße einig, wenn es um das Thema illegaler Straßenstrich geht. Im Rahmen einer Anrainerversammlung vergangene Woche informierten Vize-Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP), Michael Haybäck vom städtischen Ordnungsamt sowie Stadtpolizeikommandant Manfred Lindenthaler die Anrainer über die Kontrollen.
Sexualmüll vor dem Haus
Immer wieder gibt es von Seiten der Anrainer Beschwerden darüber, dass es in ihrer Wohngegend zu sexuellen Handlungen komme. "Nahezu jeden Tag sammle ich in meiner Hauseinfahrt leere Wodka-Flaschen und Sexualmüll ein. Selbst am 24. Dezember sind die Prostituierten vor unserem Haus gestanden, das ist ein Zustand, der nicht tragbar ist", meinte Anrainer Alfred Pfisterer empört. Ähnliches berichtet eine junge Frau, die in der Vogelweiderstraße wohnt: "Wenn ich am Abend mit meinem Hund spazieren gehe oder etwas später nach Hause komme, dann kommt es öfter zu Belästigungen. Da fühlt man sich als Frau natürlich äußerst unwohl." Preuner kann die Beschwerden der Anrainer nachvollziehen: "Ich habe vollstes Verständnis für die Anrainer. Das ist keine Aufwertung eines Wohnviertels. Gleichzeitig muss man aber auch ganz klar sagen, dass der illegale Straßenstrich ein internationales Problem ist, das man nicht in Schallmoos lösen kann."
Auf niedriges Niveau eindämmen
Die Stadt will den Kontrolldruck weiter aufrechterhalten – sofern die Überstunden für die Mitarbeiter auch weiterhin bezahlt werden. "Die Kontrollen zeigen Wirkung. An einem Abend trifft man zwischen sechs und acht Prostituierte an. Im September sind es noch 20 Frauen gewesen", betont Michael Haybäck, Leiter des städtischen Ordnungsamtes. "Dass man den illegalen Straßenstrich komplett wegbringt, halte ich für unrealistisch, aber wir müssen schauen, dass wir es auf ein sehr niedriges Niveau eindämmen", resümiert Preuner.
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