Wohnen-Hotspots Gmunden und Vöcklabruck
BEZIRK. Wie viel von meinem Nettoeinkommen muss ich für das Wohnen ausgeben? So mancher Oberösterreicher stellt sich angesichts gestiegener Immobilienpreise diese Frage. ImmobilienScout24 ist der Frage nachgegangen und untersuchte mit dem Erschwinglichkeitsindex EIMX erstmals das Verhältnis der regionalen Kaufkraft pro Haushalt und den Wohnkosten in Oberösterreich. Ergebnis: Während österreichweit rund 29 Prozent des Nettoeinkommens für das Wohnen1 ausgegeben werden, müssen die Oberösterreicher nur ein gutes Fünftel ihres Einkommens (21 Prozent) dafür veranschlagen. Oberösterreich liegt damit in der „guten Mitte“ (Vergleich: Tirol 33 Prozent, Burgenland 14 Prozent). Datengrundlage war der im Oktober publizierte Datenreport ImmoDEX.
Hotspots Gmunden, Vöcklabruck
Dass das Wohnen in Metropolen und Landeshauptstädten grundsätzlich mehr vom Ein- kommen verschlingt, ist bekannt. Neben Linz (24 Prozent) liegt aber auch in Gmunden und in Vöcklabruck (je 23 Prozent) der Wohnkostenanteil am Netto-Salär über dem Oberösterreich-Schnitt. Dafür lässt es sich für mobile Menschen in Linz-Land vergleichs- weise günstig wohnen. Dort muss man nur etwa 17 Prozent des
Haushaltsnettos für das Wohnen ausgeben. In Grieskirchen und Ried im Innkreis liegt der Wohnkostenanteil überhaupt nur bei 14 Prozent – und damit bei zwei Drittel des Oberösterreich-Schnitts. Sowohl bei den Miet- als auch bei den Eigentumspreisen liegt Oberösterreich unter dem Österreich-Schnitt. Während man in Oberösterreich im Durchschnitt 7 bis 8 EUR/m2 für eine Mietwohnung veranschlagen muss, sind es österreichweit zwischen 9 und 10 EUR/m2. Eine neue Eigentumswohnung kann man Oberösterreich etwa um 3.000 EUR/m2 und damit um rund 1.000 EUR/m2 günstiger erwerben als im Österreich-Schnitt.
Patrick Schenner, Geschäftsführer von ImmobilienScout24 in Österreich, zu den Ergebnissen: „Oberösterreich hat eine gute wirtschaftliche Performance, die Einkommen sind im Österreich-Vergleich überdurchschnittlich. Damit bleibt das Wohnen in Kombination mit attraktiven Immobilienpreisen leistbar. Oberösterreich punktet hier ganz klar.“
Oberösterreichischer Immobilienmarkt zeigt etwas Dynamik
Während sich der österreichische Immobilienmarkt in Summe 2015 weiterhin unaufge- regt zeigt, zeigte sich in Oberösterreich etwas Dynamik. Die Angebotspreise von Miet- wohnungen stiegen laut ImmoDEX bei gebrauchten Mietwohnungen um 4,9 Prozent, neue Mietwohnungen zogen um 4,6 Prozent an (ohne Betriebskosten), beides über dem Bundesschnitt. „Wir gehen davon aus, dass die Mietpreise etwas anziehen und mittelfristig der Entwicklung der Eigentumspreise der letzten Jahre nachahmen werden. Das hat nichts mit Miethaien zu tun, sondern entspricht den Marktgesetzen und trägt letztlich auch zur Vermeidung einer Immobilienblase bei“, erläutert Patrick Schenner die aktuelle Entwicklung. Auch neue Eigentumswohnungen (+6,8 Prozent) und neue Einfamilienhäuser (+4,4 Prozent) waren in Oberösterreich deutlich im Plus. Grundstücke hingegen verloren im Schnitt um rund 4 Prozent – allerdings war hier die Entwicklung uneinheitlich. Während sich in Freistadt (+15 Prozent), Steyr-Land (+10,5 Prozent) und Ried (+8 Pro- zent) ein starkes Plus zeigt, waren bei den Grundstücken in Wels-Land (-13 Prozent), Schärding (-10 Prozent), Kirchdorf (-10 Prozent) deutliche Verluste zu beobachten.
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