Das Handy ist beim Essen tabu
Knigge-Trainerin Angelika Zuber kommt extra aus Kärnten, um St. Pöltnern gutes Benehmen beizubringen.
ST. PÖLTEN (jg). Warum reist eine Knigge- und Mentaltrainerin ausgerechnet von Klagenfurt nach St. Pölten, um hier "gutes Benehmen" zu lehren? Sind die Umgangsformen in der Landeshauptstadt gar besonders schlecht? Nein, meint Angelika Zuber, es habe sich einfach so ergeben. Im Umkehrschluss heißt dies aber nicht, dass das Benehmen gut ist.
Wenn Kinder lümmeln
Denn Zuber, Vorstandsmitglied der Deutschen-Knigge-Gesellschaft, stellt Österreichern in Sachen Benehmen nicht unbedingt ein gutes Zeugnis aus. "Wenn Eltern mit ihren Kindern am Tisch sitzen und die Kinder lümmeln, braucht man sich manchmal nicht wundern. Denn oft lümmeln auch die Eltern am Tisch", sagt Zuber, die schon als Kind und später in der Hotellerie auf gutes Benehmen geschult wurde.
Es fehlt an Freundlichkeit
Die elterliche Erziehung versage laut der Benimm-Expertin, wenn sie etwa an Handys am Küchentisch denkt – ein absolutes Tabu. Zum Ausdruck kommt diese Entwicklung etwa in Schulfächern wie Sozialkompetenz, in denen Benehmen wie Mathematik vermittelt wird. "Das hat auch mit normalen Umgangsformen zu tun: Der respektvolle, freundliche Umgang ist verloren gegangen. Das finde ich einfach schlimm", sagt Zuber. Dabei kann gutes Benehmen, wie es im Buche steht, bares Geld wert sein. Es liegt auf der Hand, dass insbesondere bei Bewerbungsgesprächen oder im Geschäftsleben auf entsprechende Umgangsformen geachtet wird. "Wie kleide ich mich? Wie setze ich mich richtig hin?", bringt Zuber Beispiele, die zwar kleinlich klingen, im Großen aber immer noch dazu beitragen würden, ob man etwa einen Job bekommt oder nicht.
Benimm-Seminar
Wer sagt eigentlich dem Chef, dass der Reißverschluss seiner Hose offen ist? Eine Antwort auf diese und ähnliche Fragen erhalten Interessierte beim Knigge-Seminar im City Hotel. Infos und Anmeldung im Internet unter www.knigge4you.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.