Roland Düringer: "Gruppendenk" bis es scheppert

Roland Düringer vor seinem Auftritt im Hotel Steinberger in Altlengbach: Für Veränderung müsste mehr individuell gedacht werden.

ALTLENGBACH (jg). Sie haben zuletzt auf bundespolitischer Ebene für Aufsehen gesorgt. Unterscheidet sich die Bundespolitik von jener auf regionaler Ebene?
"Das ist ganz etwas anderes. Ein Bürgermeister in einer Gemeinde ist sicher bestrebt, dass er der Gemeinde dient. Warum? Weil er will zum Heurigen gehen und merken, dass alle sagen, 'Leiwand, unser Bürgermeister'. Das ist ihm wichtig, weil er in der Gemeinde lebt. Der Bürgermeister muss also direkte Verantwortung übernehmen für das, was er tut. Im größeren Rahmen verschwindet dieses Face-to-Face."
Mehr und mehr Bürger fordern nun etwa in der Causa Hypo per Petition, dass Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden ...
"Die Situation, die wir gerade miterleben, ist die, dass es am Rand der Gesellschaft immer mehr Menschen gibt, die keinen Halt mehr finden. Die einzige Frage ist jetzt, wie viele braucht es, die heruntergestoßen werden, bis es einmal scheppert?"
Die wichtigere Frage ist vor diesem Hintergrund wohl eher, wie man die, die gerade herunterfallen, auffangen und retten kann ...
"Und wer kann die auffangen? Die, die oben sind. Aber wenn ich oben stehe, kann ich klarerweise unten niemanden auffangen. Und solange es einem gut geht, hat man nicht das Bedürfnis etwas zu verändern. Denn wann geht man zum Arzt? Wenn man Schmerzen hat, vorher nicht. Jetzt bräuchte es die klugen Menschen, die noch keine Schmerzen, aber schon das Bewusstsein haben, dass es auch ihnen einmal nicht gut gehen könnte, um dem entgegenzuwirken."
In Ihren jüngeren Programmen geht es um das Ich und das Wir. Welche Rolle spielen diese Wahrnehmungsformen in der Politik?
"Das Ich formt sich aus den Erfahrungen, die man als Mensch macht. Also erst aus dem Wir ergibt sich das Ich. Wenn man in einem Biotop drinnen ist, wo eine gewisse Art zu denken normal ist, dann übernimmt man demnach logischerweise diese Denkweise. Wenn man also einer Partei angehört, wo eine gewisse Ideologie vorherrscht, dann ist das so. Dann gibt es keine andere Art zu denken. Für eine jetzt notwendige Veränderung müsste aber der Gruppendenk aufhören und wieder mehr individuell gedacht werden."
In Ihren aktuellen Programmen regen Sie zum kritischen Denken an ...
"In den alten Programmen habe ich mir immer ein Thema genommen, das eine bestimmte Gruppe betrifft: Bundesheer, Häuslbauer, Autofahrer. Jetzt betreffen meine Programme die gesamte Gesellschaft. Das ist der grundlegende Unterschied, der in meiner Art des Denkens so mitgewachsen ist."

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