HCB in der Gurk über dem Grenzwert
Umweltschutzorganisation entnahm Wasserproben aus Gurk. Die HCB-Konzentration liegt deutlich über dem Grenzwert. Vier weitere Umweltgifte wurden gefunden.
BRÜCKL. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace zog vergangenen Donnerstag aus der Gurk bei Brückl mehrere Wasserproben. Nun liegen die Analyseergebnisse vor: Der HCB-Wert überschreitet die zulässige Höchstkonzentration für Oberflächengewässer um das Doppelte. Auch die HCBD-Werte wurden deutlich überschritten. Gefunden wurden auch vier Umweltgifte, die unter dem Verdacht stehen krebserregend zu sein. Geenpeace Chemiker Herwig Schuster sagt: "Bei dermaßen hohen Schadstoff-Werten sollte jegliche Nutzung der Gurk unterlassen werden. Dazu zählt nicht nur die Fischerei, sondern auch Nutz- und Haustiere dürfen kein Wasser aus dem Fluss trinken. Außerdem sollte das Wasser nicht zur Bewässerung verwendet werden." Erst gestern weitete Landesrat Gerhard Köfer die Warnung vor dem Verzehr von Fischen aus der Gurk aus.
Gefährliche Deponie
Laut Greenpeace bestätigen die Ergebnisse, dass die Belastung durch die Sanierung der Deponie "K20" in Brückl angestiegen ist. "Die Werte sind im Vergleich zu einer Untersuchung aus dem Jahr 2007 deutlich angestiegen", sagt Schuster: "Die Sanierung der Deponie muss schnellst möglich durchgeführt werden. Die Deponie-Teile, die am stärksten mit Umweltgift verunreinigt sind, müssen abtransportiert werden." Die Umweltschutzorganisation befürchtet, dass die Umweltgifte das Klagenfurter Grundwasserschongebiet verunreinigen könnten.
Mehrere Proben nötig
Wasserproben werden nicht nur unterhalb der Altlastendeponie "K20" in Brückl entnommen, sondern auch im oberen Flussverlauf. "Das sind die sogenannten Null-Proben. Wir müssen wissen, welche chemischen Verbindungen in dem Fluss vorhanden sind. Erst danach macht es Sinn die Ergebnisse mit den Proben unterhalb der Deponie zu vergleichen", erklärt Schuster und weiter: "Durch die neue Probenentnahme wollte man feststellen, ob sich die Konzentration der Chemikalien durch Sickerwasser aus der Deponie verändert hat."
Strengere Umweltauflagen
Bereits eine Woche zuvor kündigte Umweltlandesrat Rolf Holub an, dass die Donauchemie die Sicherheitsvorkehrungen erhöhen muss. "Laut Bescheid muss die Donauchemie in der Handhabung der belasteten Kalkdeponie ihre Sicherheitsmaßnahmen drastisch verschärfen", sagt Holub. Die Betreiber müssen unter anderem das mit Chemikalien belastete Material in einem unter Unterdruck stehenden Arbeitszelt zerkleinern. "Damit erfolgt die Verarbeitung des Materials nur mehr unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen", informierte der zuständige Landesrat.
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