Weltmeister war zu dick – 30 Kilo abgenommen
Klaus Traxler hat in 18 Monaten 30 Kilo abgenommen und stürmt jetzt für die Union Sarleinsbach.
SARLEINSBACH (gawe). 15 Mal Europameister und einmal Weltmeister: Davon können Österreichs Fußballer nur träumen. Klaus Traxler hat es geschafft – allerdings im Stockschießen (Zielschießen Einzel und Mannschaft). Bis 2010 Mitglied im Nationalteam, suchte „Traxi“ neue sportliche Ziele. Kleines Hindernis im Fußball: Mit 94 Kilogramm war er zu schwer, um als pfeilschneller Stürmer den Gegnern davonzuziehen. Seine erste Fußballerkarriere riss beim damals 15-Jährigen abrupt: Eine unglückliche Landung beim Training endete mit dem Bruch des Schien- und Wadenbeines und des Sprunggelenkes.
Stockschießen im Poly
„Danach habe ich im Poly mit dem Stockschießen begonnen“, schildert der 27-Jährige. Steil bergauf ging es beim Stockschießen: Krönung war der WM Titel (Ziel Mannschaft) mit dem Nationalteam im Jahre 2008. Höher geht nicht mehr – sieht Klaus aber anders: „Es gibt im Sport immer noch ein Ziel, das du noch erreichen kannst.“
Meine Mutter sagte 2010 zu mir: „Du bist zu dick“. Anfangs war er schockiert, jetzt überwiegt die Dankbarkeit. So reifte der Entschluss: „Ich bin gewohnt, zu erreichen, was ich mir vornehme.“ Ziel war wieder ein fixes Leiberl als Fußballer in der Kampfmannschaft der DSG Union Sarleinsbach. Nach ersten Versuchen in der Reserve im Frühjahr 2013 siegten schließlich „eisernes Training, Einsatz und Wille“. Um 30 Kilo erschlankt, trägt seitdem Trikot Nummer fünf seinen Namen. Seine „Sternstunde“ hatte Traxler heuer Anfang Juni im Entscheidungsspiel gegen Altenfelden. „Es ging um alles“. Mit seinem Tor zum 2:1 war auch der Klassenerhalt gesichert. Mein Einsatz ist meine Stärke. Es kommt kaum ein Gegner an mir vorbei“, schildert er die totale Entschlossenheit, an den Ball zu kommen. Empören kann er sich nur bei Fehlentscheidungen des Schiedsrichters. Da lässt er seinen Emotionen freien Lauf, „um kein Magengeschwür zu bekommen“. „Ich esse aktuell mehr Fisch und Gemüse. Ich habe das Gefühl, mein Magen hat sich verkleinert. Er hat sich daran gewöhnt, weniger Nahrung zu bekommen“, erläutert der Versicherungskaufmann sein Erfolgsrezept.
"Das Training motiviert mich, wenn ich einen Hänger habe. Ich bin eine Kämpfernatur." Von 94 auf 64 Kilo ging die Reise des Zeigers auf der Waage in 18 Monaten. Der Reisebericht: „Die ersten zehn Kilo sind leicht. Dann fällst du leicht wieder in das alte Schema zurück – Chips und Zuckerl beim Fernsehen. Dir geht es mental schlecht. Dein Körper war immer was anderes gewohnt. Ich war aber im Kopf stärker. Entscheidend ist, was du wirklich willst.“
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