Auf dem Holzweg das Traumhaus gefunden

Bimashofers Idee: Umgedrehte Stämme tragen mit ihren Wurzeln die Terrasse
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OBERMILLSTATT. Reinhard Bimashofer streichelt liebevoll den Holzbalken, während er tief einatmet. Obwohl er mit seiner Frau Irene schon seit mehr als drei Jahren das einzigartige Naturstammhaus in 950 Meter Höhe mit Blick auf den Millstätter See und das dahinter liegende Bergpanaroma bewohnt, scheint es, als wolle/könne er sein Glück noch immer nicht fassen.

"Hab das falsche Haus gebaut"

Der Journalist hatte vor einem viertel Jahrhundert gerade in Mödling ein Ziegelhaus bauen lassen, als er zunächst beim Heliski in Kanada, später dann in einem Griffnerhaus die "Witterung eines Holzhauses" aufnahm, wie er erzählt, und betrübt feststellte: "Ich habe das falsche Haus gebaut." Dann ging es Schlag auf Schlag: Bimashofer lernte seine jetzige Frau Irene Simm kennen, die in der Blauen Lagune Holzhäuser verkaufte. Sie verbrachten einen gemeinsamen Urlaub im Obermillstätter Naturhotel "Alpenrose". Und weil eine berufliche Veränderung anstand, machten sie sich, angetan von der energiegeladenen Atmosphäre des Sonnenplateaus, auf die Suche nach einem Grundstück und konnten wenig später eine gerade umgewidmete 777 Quadratmeter große Parzelle erwerben.

Ursprünglicher Blockhausbau

Weil das Holzhaus so pur wie möglich werden sollte, die besichtigten Beispiele mit ihren repräsentativen Lichtschächten aber zu groß waren, "ohne wirklich Platz zu bieten" (Irene Bimashofer-Simm), entwarf die Expertin gemeinsam mit der befreundeten Architektin Dagmar Wesely-Schöps das Objekt der Begierde nach ihren Vorstellungen, reakisiert von der Firma "Naturstammhaus". Sie verwirklicht die Urform des Blockhausbaus.

14 Meter lange Stämme

Zum Tragen im Wortsinne kamen für das 150 Quadratmeter große zweigeschössige Haus bis zu 14 Meter lange oberösterreichische Stämme aus Weißtanne mit einem durchschnittlich Durchmesser von 44 Zentimetern. "Damit haben wir keinen Raubbau betrieben", berichtet Bimashofer, weil die 150 bis 200 Jahre alten Stämme eh nicht mehr lebensfähig und für die normale Vermarktung zu dick seien. Inzwischen ist das Haus ein bisschen geschrumpft, weil die auf Gummilippen übereinander gestapelten entrindeten Hölzer in 16 Lagen, isoliert mit Schafwolle, sechs bis acht Prozent an Feuchtigkeit verloren haben, härter und dichter geworden sind und noch besser isolieren.

Sonne liefert Energieplus

Die Energie für die puristischen elektrischen Infrarotplatten, aus Sölker Marmor wie auch der Fußboden im Erdgeschoss und die Fliesen im Badezimmer sowie die Arbeitsfläche in der offenen Küche liefert die Sonne via der Fotovoltaikanlage auf dem Dach. "Mit unserem Plus-Energiehaus erzeugen wir mehr Strom als wir verbrauchen", berichtet Bimashofer, das heißt: Von den 13.000 kw/h jährlich werden 5.000 verkauft. Ob des fehlenden Nachtspeichers muss aber für die sonnenlosen Stunden Strom gekauft werden. Und weil der Verkaufspreis bei derzeit 5,4 Cent pro Kilowattstunde liegt, der Kaufpreis aber bei saftigen 20 Cent, müssen die Energie-Selbstversorger pro anno 600 Euro an Stromkosten berappen.

Musterhaus als Forschungsprojekt

Über all dies, auch bioenergetische Erkenntnisse hinsichtlich der Stimmungslage beziehungsweise des Pulsschlages wird zehn Jahre lang Buch geführt. Denn das Ehepaar wohnt in einem Musterhaus, einem ökologischen Vorzeige- und Studienobjekt. Es wurde Österreichs erstes zu Forschungs- und Präsentations-zwecken bewohntes Naturstammhaus.

Wichtige Fakten zum Naturstammhaus in Kürze:

>> optimale Bauökologie
>> Wohlfühlklima
>> Energiebedarf um 50 Prozent unter dem errechneten Einreichwert im Energieausweis
>> Pionier-Forschung erstmals im Naturstammhaus
>> Raumtemperatur wird bei bis zu vier Grad unter den Vergleichswerten zu Beton- oder Ziegelbauten immer noch als angenehm empfunden
>> sparsam, kosteneffizient, langlebig
>> Entsorgung frühestens nach einigen Jahrhunderten, falls überhaupt, und dann so kostengünstig wie kein Bau mit anderen Baustoffen (Bimashofer)

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