Die Rederbrücke bleibt vorerst offen
Heikle Sanierung, aber keine Gefahr im Verzug bei der vielbefahrenen Rederbrücke in Steyr.
STEYR. „Wenn Gefahr im Verzug wäre, würden wir die Brücke sofort sperren“, betonte Baustadtrat Markus Spöck am 29. November auf Anfrage der BezirksRundschau. Er weist die Ängste von Steyrern und Verkehrsteilnehmern zurück, wonach die Rederbrücke beim Kreisverkehr in der Haratzmüllerstraße einsturzgefährdet sei.
Brückenpfeiler hat sich verschoben
Seit dem starken Hochwasser Anfang Juni ist ein Brückenpfeiler in Bewegung. Er hat sich um sechs Zentimeter geneigt. Ursache dafür dürften die seinerzeitigen Arbeiten für den Hochwasserschutz gewesen sein, die das Flussbett der Enns verändert haben. Bei einem Brückenfundament haben sich Hohlräume gebildet. Wenn diese aufgefüllt sind, soll der Pfeiler wieder in seine Ausgangsstellung gebracht werden. „Dies wird vermutlich Ende Jänner/Anfang Februar 2014 geschehen“, sagt Techniker Wolfgang Ziesel von der Abteilung Brückenbau des Landes Oberösterreich. „Dann muss die Brücke auch kurzfristig gesperrt werden.“
Unerwartet hat sich der Brückenpfeiler zuletzt auch um einen Zentimeter gesenkt. „Das ist kein zusätzliches Gefahrenpotenzial, aber ein Zeichen dafür, dass wir mit den Arbeiten nicht mehr länger zuwarten dürfen“, sagt Stadtrat Markus Spöck.
Den Druck verringern
Bereits vor einigen Tagen wurden zwei der vier Fahrspuren gesperrt, um die Brücke von Druck zu entlasten. Außerdem gilt eine 3,5-Tonnen-Beschränkung. Lkw werden über die B122a und die Nordspange umgeleitet. Am Dienstag, 3. Dezember, werden Sicherungsarbeiten durchgeführt. Der betroffene Brückenpfeiler wird von zwei Seiten mit Drahtseilen fixiert – eine wichtige und zugleich spektakuläre Aktion.
„Wir haben derzeit die Situation im Griff“, sagt Wolfgang Ziesel. Die Lage sei unter ständiger Beobachtung, ein Messprogramm laufe, und auch ein Experte der Technischen Universität Graz wurde beigezogen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir den Pfeiler wieder in seine ursprüngliche Lage zurückdrehen können“, sagt Ziesel.
Streit um Kostenübernahme
Unklar ist noch, wer die Kosten von rund 1,3 Millionen Euro für die unvorhergesehene Brückensanierung tragen wird – Land OÖ oder Stadt Steyr. Doch das ist Verhandlungssache und momentan die geringste Sorge. Absoluten Vorrang hat die Verkehrssicherheit des Brückenbauwerks, eine der Hauptverkehrsadern der Stadt Steyr.
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