Tulln Spitzenreiter in Sachen Verkaufsfläche
Tulln weiß wie's geht: Wo andere Innenstädte auszusterben drohen, verzeichnet die Bezirkshauptstadt einen Zuwachs von 60 Prozent an Verkaufsflächen
TULLN. "Hier ist es einfach gemütlich und nicht so überfüllt", sagt Carina Zitterl aus Königstetten, die ihre Einkäufe in der Tullner Rosenarcade erledigt hat.
Die Kaufkraftanalyse der Wirtschaftskammer zeichnet ein bedrohliches Bild. Immer mehr Geschäftsflächen in Innenstädten stehen leer. Grund: Shopping- und Fachmarktcenter ziehen Kunden aus den Zentren an den Stadtrand. Doch das gilt nicht für Tulln: Denn hier gab’s in den Jahren zwischen 2006 und 2013 eine Zunahme an Verkaufsflächen von 60,5 Prozent, womit Tulln Spitzenreiter in NÖ ist. Dies ist durch die Errichtung der Rosenarcade gelungen, die "in enger Kooperation mit der Stadt Tulln als innerstädtisches Einkaufszentrum entwickelt wurde", sagt Centerleiter Stefan Krejci. "Sie ergänzt das Einkaufsangebot der Stadt auf einer Fläche von 16.000 Quadratmeter und bietet 53 Shops, Gastronomiebetriebe und eine Tanzschule", fügt er hinzu.
Trotz des Erfolges macht man sich in Tulln Gedanken über die Zukunft: "Der neue H&M, der in der Stadtoase am Hauptplatz errichtet wird, wird noch mal mehr Kunden nach Tulln ziehen", sagt Rudolf Buchinger, Stadtrat für Innenstadt und Tourismus. Doch sei jetzt Augenmaß angesagt, die Rudolfstraße müsse belebt werden – und hier punktet man mit Freundlichkeit und speziellen Öffnungszeiten, wie Friseurin Anita Grüll von "Hauptsache", die mittwochs bis 20 Uhr geöffnet hat. Aber auch der Branchenmix trägt das Seinige bei. So befindet sich hier auch die Putzerei Schöberl, wo Frau Guggi informiert, dass die Ladetätigkeit in der Rudolfstraße bleiben müsse: "Schließlich wollen die Leute den gereinigten Teppich nur ins Auto laden und keinen Spaziergang damit machen."
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