Angst: Die Tullner greifen zu Waffe
233 Neuregistrierungen; Polizei warnt vor "Selbstschutz"
BEZIRK TULLN. Was in Polizeikreisen gemunkelt wird, wird einerseits von Waffenverkäufern und andererseits von der Bezirkshauptmannschaft bestätigt: Die Tullner rüsten auf. 9.466 Waffen sind per 30. September 2015 registriert, zu Jahresbeginn waren es noch um 233 weniger. Zur sogenannten "Flinte", die im zentralen Waffenregister mit Kategorie D bezeichnet wird, griffen die Tullner am häufigsten: 144 wurden in den letzten 9 Monaten gekauft (siehe "Zur Sache).
"Will mein Eigentum schützen"
"Natürlich habe ich genügend Muni daheim", so ein Jäger aus dem Bezirk. Er – und nicht nur er – wolle sein "Eigentum schützen" und hat entsprechend aufmagaziniert.
Doch das kann heftige Folgen haben, wie Sonja Figl, Chefin des Tullner Bezirkspolizeikommandos informiert: "Ich kenne keinen Vorfall in den vergangen Jahren, bei dem es notwendig gewesen wäre, eine Schusswaffe zu betätigen." Zugleich warnt Figl vor dem Umgang mit der Waffe: "Das bedeutet viel Verantwortung, sie muss sicher verwahrt werden. Auch die Frage, wie geübt jemand im Umgang mit der Waffe ist, muss hier bedacht werden", sagt die Bezirkspolizei-Chefin.
Zur Sache:
Per Ende September 2015 sind im Bezirk Tulln 9.466 Waffen registriert, 96 in der Kategorie A (verbotenes Waffen- und Kriegsmaterial), 5.099 in Kategorie B (Faustfeuerwaffen und halbautomatische Schusswaffen wie Revolver und Pistolen), 3.809 Büchsen (Kategorie C: Schusswaffen mit gezogenem Lauf) und last but not least 462 Flinten (Kategorie D). Für letztere besteht keine Meldepflicht, die Registrierung erfolgt beim Erwerb durch den Fachhandel.
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