Knofl-Bauern retten Tullner vor Dracula
Heidi und Karl Figl sind Landwirte aus Leidenschaft. Seit Samstag gibt's jetzt den Grünknoblauch, der händisch angebaut und geerntet wird.
MICHELNDORF / TULBING. Die Babykatzen lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen, während Heidi und Karl Figl den frischen Grünknoblauch vom Feld bringen.
Sie sind Landwirte aus Leidenschaft, der Hof selbst wird in sechster Generation auf den Namen Karl Figl geführt. "Wie viel es vorher schon waren, weiß ich gar nicht", lacht die 38-Jährige, die ursprünglich im Bankgeschäft tätig war.
Heute könnte sich das die dreifache Mutter nicht mehr vorstellen: "Ich liebe es, Bäuerin zu sein, ich bin froh und dankbar, dass ich diese Tätigkeit ausüben darf".
Alle helfen stopfen
Jener Grünknoblauch, den es hier am Hof seit einer Woche zu kaufen gibt, wurde am Allerseelentag angebaut, seit vier Jahren ist das Tradition bei den Figls. Warum? Etwa um die Untoten und Vampire zu vertreiben? "Nein, weil an diesem Tag alle Zeit haben", lacht Figl. "Auch die Kinder. Und die helfen dann und stopfen die Knoblauch-Zehen in Handarbeit in die Erde: Aber Vampire haben hier keine Chance, die "meiden das Tullnerfeld wegen uns Knofl-Bauern".
Spaten hat ausgedient
Auch die Ernte passiert händisch, zumindest aber der Spaten hat ausgedient, weil dafür im letzten Jahr eine Maschine angeschafft wurde. Nach der Ernte kommt der Knoblauch auf Paletten, am Hof wird er belüftet und auch dort verkauft. Der "Figl-Knofi" ist intensiver im Geschmack, trotzdem will man in Zukunft chinesischen Knoblauch anbauen, weil er schneller zu verarbeiten ist. "Aber nur dann, wenn er aus einer heimischen Zucht kommt, nicht aus Dschibuti", sagt Figl.
Zur Sache:
Wein, Knoblauch und verschiedene Erdäpfelsorten gibt's aus der Figl-Produktion in Michelndorf. Und seit Mai auch einmal pro Monat Hendl, ab November wird auch Putenfleisch angeboten – auf Vorbestellung versteht sich.
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