AK-Rechtsberater: Angst um Arbeitsplatz steigt
Präsident Johann Kalliauer: Arbeitnehmer zögern, wenn es um Durchsetzung ihrer Rechte geht.
VÖCKLABRUCK. "Die Arbeitszufriedenheit liegt auf einem historischen Tiefpunkt", sagte Arbeiterkammer-Präsident Johann Kalliauer bei der Präsentation der Leistungsbilanz in Vöcklabruck. Die ständige Sorge um den Arbeitsplatz führe auch dazu, dass sich Arbeitnehmer Rechtsverstöße immer länger gefallen ließen. "Jene, die zur AK kommen, agieren ängstlicher und zögerlicher. Sie wollen zwar genau wissen, was ihnen zusteht und vorenthalten wurde, verzichten aber aus Angst um den Arbeitsplatz auf die rechtliche Unterstützung", so Kalliauer.
Über Arbeitsmangel können AK-Bezirksstellenleiterin Martina Obermaier und ihre Mitarbeiter trotzdem nicht klagen. 2014 haben sich 7415 Mitglieder mit arbeits- und sozialrechtlichen Fragen an die AK Vöcklabruck gewandt. 4432 dieser Rechtsberatungen wurden telefonisch abgewickelt. Insgesamt hat die Vöcklabrucker AK im Vorjahr für ihre Mitglieder 11,1 Millionen Euro erstritten. Davon entfallen 3,86 Millionen Euro auf Sozialrechtsangelegenheiten.
Sowohl Obermaier als auch Kalliauer weisen auf die kurzen Verfallsfristen hin. "Kurze Verfallsfristen von unter drei Jahren müssen abgeschafft werden, weil die Beschäftigten dadurch Unmengen an Geld verlieren", fordert der AK-Präsident. "Es wird auch immer schwerer, aus gesundheitlichen Gründen in Pension zu gehen", stellt Obermaier fest.
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