Geschichte der Pfahlbauer wird erlebbar

Aus Rundholzstämmen entstehen zwei Einbäume, die derzeit im Attersee gewassert werden. | Foto: Gerald Egger
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"Steinzeit hautnah erleben“ lautet das Motto des Vereines Pfahlbau am Attersee. Pfahlbauten aus Holz galten in der Jungsteinzeit als typische Siedlungsart für den Alpenraum. Allein am Attersee konnten die Überreste von mehr als 30 Pfahlbaudörfern aus der Jungsteinzeit nachgewiesen werden. Über die Jahrtausende wurden Holzbauten und Werkzeuge der Steinzeitmenschen unter Sauerstoffabschluss und geschützt durch Sedimente am Grund des Attersees konserviert. 2011 erklärte die UNESCO Teile der archäologisch wertvollen Überreste zum Weltkulturerbe. Drei Welterbestätten liegen am Attersee, eine am Mondsee.

„Der Verein Pfahlbau am Attersee vermittelt historisches Wissen in anschaulichen Führungen für Jung und Alt oder eben bei Aktivitäten wie dem Weltkulturerbefest am 6. August“, sagt Gerald Egger vom Pfahlbauverein. Beim Weltkulturerbefest werden auch zwei Einbäume zum Einsatz kommen. Ein Archäologie-Team der Universität Wien und der Pfahlbauverein verarbeiten zwei neun Meter lange Rundholzstämme zu Einbaum-Booten.

Alte Werkzeuge eingesetzt

„Bei einem Stamm verwenden wir Werkzeuge, die nach Vorbild von Originalfunden aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit hergestellt wurden“, berichtet Egger. „Wir wollen damit den ursprünglichen Charakter eines Einbaums für alle erlebbar und nachvollziehbar machen.“ Zusammen mit dem maschinell bearbeiteten wurde der halbfertige Steinzeit-Einbaum von der Feuerwehr Seewalchen im Attersee versenkt und verbleibt für mehrere Wochen im See.

„Durch die Wasserung kommt das Holz ,zur Ruhe’ und hört auf zu arbeiten. Damit wird auch der später über Wasser befindliche Einbaum-Teil widerstandsfähiger gegen pralle Sonneneinstrahlung, Wind oder Regen“, weiß Rudolf Freidhager, Vorstand der Österreichischen Bundesforste (ÖBf), die die beiden Stämme zur Verfügung gestellt haben. Die riesigen, rund 120 Jahre alten Weißtannen mit einem Umfang von bis zu 3,4 Meter wurden im ÖBf-Revier Loibichl in der Nähe des Egelsees bei Unterach gefällt. Ende Juli werden die „Prügel“, wie man die halbfertigen Einbäume nennt, geborgen, an Land getrocknet und in Feinbearbeitung zu Original-Einbäumen ausgestaltet. Beim Weltkulturerbefest am 6. August werden die Boote getauft, zu Wasser gelassen und dienen dann unter anderem als prähistorische Rennboote.

Landesausstellung 2020

In eigenen Pavillons wird am Attersee und Mondsee über die Pfahlbaukultur informiert. In vier Jahren widmet sich auch die oberösterreichische Landesausstellung unter dem Titel „Versunken – aufgetaucht“ diesem Thema.

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