Bettnässen kann gut behandelt werden
Wird das Bett nass, leiden Wohlbefinden und Selbstwertgefühl, weiß Kinderarzt Richard Burtscher.
VÖCKLABRUCK (csw). Tagsüber ist das Kind trocken, in der Nacht braucht es eine Windel: Bei Kleinkindern ganz normal, doch ab dem fünften Geburtstag sollte das Bett auch ohne Windel trocken bleiben. Ist dies nicht der Fall, spricht man von Bettnässen. "Kein Grund, sich zu schämen", sagt der Vöcklabrucker Kinderarzt Richard Burtscher. "Rund 15 Prozent der Kinder über fünf Jahre sind betroffen – Burschen etwas häufiger als Mädchen." Oft trete eine familiäre Häufung auf. Ab dem fünften Lebensjahr rät Burtscher zu einer Abklärung durch den Arzt. Diese beinhaltet eine Harndiagnose, um Harnwegsinfekte auszuschließen, sowie eine Ultraschalluntersuchung von Niere und Blase. Die häufigsten Ursachen für Bettnässen sind einerseits ein sehr tiefer Schlaf, in dem das Kind nicht merkt, dass es aufs Klo muss, andererseits ein Mangel am antidiuretischen Hormon (ADH). "Das Hormon bewirkt, dass der Harn in der Nacht konzentriert wird", erklärt Burtscher. Ist zu wenig davon da, wird in der Nacht mehr Harn produziert, als die Blase fassen kann – das Bett wird nass. Zur Diagnosestellung dient ein Protokoll über Trink- und Harnmenge. "Wird zu wenig ADH produziert, kann man Bettnässen medikamentös behandeln", so Burtscher. Gibt es keinen Hinweis auf einen ADH-Mangel, rät er zur Therapie mit einer "Klingelhose". Damit lerne der Körper, das Gefühl der vollen Blase mit dem Aufwachen zu assozieren.
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