Kreuzweh: Bandscheiben sind nicht immer Schuld
TIMELKAM (scw). "70 Prozent der Patienten kommen wegen Schmerzen an der Lenden- oder Halswirbelsäule zu uns", erklärt der Osteopath und Physiotherapeut Sebastian Fitzinger vom "Therapiepunkt". Wichtig sei, sich anzusehen, wo das Problem herkomme. "Bei chronischen Erkrankungen ist die Ursache meist weit vom Schmerzort entfernt", so Fitzinger. Bei der Diagnose "Bandscheibenvorfall" müsse man genau hinsehen. "Schmerzen, die langsam auftreten und wechselhaft sind, kommen nicht von den Bandscheiben", betont der Therapeut. Ursache dafür könne die Unbeweglichkeit organischer Gewebe, etwa der Dünndarmaufhängung, sein. Nur bei akutem Schmerz müsse man an der Wirbelsäule arbeiten.
Der "klassische Kreuzschmerz", der beim Aufstehen oder nach Gartenarbeit auftritt, sei meistens ein Bindegewebesschmerz. "Verharrt man lange in ungünstiger Haltung, so spannt sich das Fasziengewebe an. Anders als die Muskulatur lässt die Faszie aber nicht mehr los", erklärt Fitzinger. Ernährt man sich zu säurehaltig, kann sich das Gewebe zudem schlechter regenerieren.
Stress geht aufs Kreuz
Neben ausgeglichener Ernährung emfpiehlt Fitzinger vor allem Bewegung, Schwimmen, Crosstraining, Pilates und Yoga. "Bei Schmerz ist Ruhe die beste Medizin." Eine ausgeglichene Work-Life-Balance hilft, Rückenschmerzen vorzubeugen. Also nach der Arbeit lieber ein gutes Buch lesen als Fenster putzen!
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