Schlaflos ins Guiness-Buch der Rekorde
Der Waidhofner "Ultracyclist" Stefan Wagner möchte am Sonntagberg einen neuen Höhen-Weltrekord aufstellen.
SONNTAGBERG/WAIDHOFEN. Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit dem Fahrrad einen Berg hinauf und anschließend wieder hinunter. Und das wiederholen Sie ganze 48 Stunden lang.
Was für viele nach einer Unmöglichkeit klingen mag, möchte der 38-jährige "Ultracyclist" Stefan Wagner aus Waidhofen am 28. April 2017 am Sonntagberg möglich machen. Und nebenbei nicht nur den aktuellen Höhen-Weltrekord (29.623,3 hm) des Amerikaners Craig Cannon Berkeley brechen, sondern die magische Grenze von 30.000 Höhenmetern (hm) überschreiten.
"Das wären in etwa so viel Höhenmeter, wie wenn ich dreieinhalb Mal den Mount-Everest besteigen würde", scherzt Stefan "Steff" Wagner, der bereits in seiner Jugend zum Radsport gefunden hat und den Sonntagberg wie seine eigene Westentasche kennt. "Dieser Berg birgt eine gewisse Emotionalität in mir. Ich hoffe, dass er mir bei meinem Weltrekordversuch deshalb noch zusätzlich Kraft schenken wird."
An die eigenen Grenzen radeln
Die Frage, warum man sich so etwas überhaupt antut, ist für Stefan Wagner schnell beantwortet: "Als Sportler möchte man immer an seine Grenzen und darüber hinaus gehen. Man möchte wissen, was alles möglich ist und wie viel der eigene Körper hergibt."
Die 48 Stunden will Wagner möglichst schlaflos überstehen. Pausen sind erst eingeplant, wenn der Körper danach "schreit".
"Dann werden schnell die Muskeln massiert, etwas Nahrung aufgenommen, um neue Energien zu gewinnen und weiter geht's."
Für den Körper extrem
Allgemeinmediziner Andreas Pfleger aus Ybbsitz weiß, auf welche Gefahren sich der Körper des Radsportlers einstellen muss: "Es wird viel von der Tagesverfassung und den äußeren Wetter-Bedingungen abhängen. Bei so einem extremen Unterfangen tritt am ehesten eine muskuläre Erschöpfung ein. Auch die Schlaflosigkeit kann zur Gefahr werden, wenn man zum 250. Mal den Berg hinunterfährt und dabei die Konzentration in den Kurven nicht mehr die beste ist."
Motivation und Übergewicht
Noch vor drei Jahren war der Extremsportler alles andere als sportlich unterwegs.
"Ich hatte 25 kg mehr auf den Hüften. Mein Arzt hat mich nicht nur einmal vor den Folgen von Übergewicht gewarnt. Aber erst als mein Sohn begonnen hat, hobbymäßig Rad zu fahren, ist auch meine Motivation wiedergekommen und mit ihr die Idee des Weltrekordversuchs."
Werbung für Sonntagberg
Für den tatkräftigen Unterstützer und Eisenstraße-Obmann Andreas Hanger ist der Weltrekordversuch von Stefan Wagner schon jetzt eine Win-win-Situation: "Ich bin fest davon überzeugt, dass er mit seinem Willen eine neue Bestmarke schafft. Gleichzeitig macht er Werbung für den Sonntagberg, der als Wahrzeichen des Mostviertels gerade revitalisiert wird."
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