"All You Can’t Eat": Steirischer Hotelier ärgert vegane Reisegruppe mit Fleischbuffet
Für den Skandal der Woche sorgt diesmal ein aufgebrachter Hotelier in der Steiermark. Aus Zorn über die Extrawünsche einer veganen Reisegruppe aus Wien servierte der Wirt den Gästen unter dem Titel "All You Can’t Eat" am Buffet ausschließlich Fleisch.
Alles begann, als die Reisegruppe dem Wirt bei der Ankunft mitteilte, dass sie keine Produkte von Lebewesen mit Gefühlen essen wolle. Als die Veganer nach Tofu und Seitan verlangten und weder Hirschragout noch Eierspätzle zu sich nehmen wollten, platzte dem Wirt der Kragen. „Wir sand dou in der Steiermourk und ned in Wean! Bei uns geht’s um Fressen und Gefressenwerden.“ Außerdem, so der Wirt, wisse er nicht einmal, ob Tofu in regionalen Wäldern heimisch sei und er die Tofutiere überhaupt mit seiner Jagdgenehmigung schießen dürfe. „Auf dem Schild im Frühstücksraum stand groß 'All you can’t eat' und der Wirt meinte, wir dürfen so oft zum Buffet gehen und nichts nehmen, wie wir wollen“, berichtet ein erschütterter Veganer. Die zunehmende Provokation durch den Wirt sorgte auch bei der Reisegruppe für Unmut: „Wir haben ihm dann aus Rache heimlich sein Schweins- durch ein Tofuschnitzel ausgetauscht“, zeigt sich ein Gast reuig. Denn als der Wirt erfuhr, dass er mittags kein Fleisch gegessen hatte, erlitt er noch an Ort und Stelle einen Nervenzusammenbruch. Die Reisegruppe wurde mit einem Nottransport zurück in den 7. Bezirk eskortiert, um in einem Bio-Markt endlich ihren Hunger stillen zu können. „Ich lege Wert darauf, dass ich den Bauern kenne“, erzählt eine Frau stolz. „Ich telefoniere täglich bis zu eine Stunde lang mit der argentinischen Bäuerin, die diese Sojabohnen händisch auszupft.“ Dass die Wienerin pro Tag mehr als 50 Euro für ihre Lebensmittel ausgibt, ist es ihr wert. „Beim Essen darf man nicht sparen und als PR-Beraterin für diverse Konzerne wie Shell oder Nestlé verdiene ich zum Glück auch genug, um mir so etwas leisten zu können.“
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