Hungerstreik für Kinderrechte Tag 13
Hans Missliwetz: Pfingstmontag, 25. Mai 2015, Tag 13 (13. Tag Hungerstreik).
Gutes Fett, böses Fett?
Gut, böse, gehören die zwei Worte nicht nur in die Religion oder Ethik? Haben diese Begriffe in Medizin und Biologie etwas verloren?
Offenbar, denn die Medizin unterscheidet gutartige (benigne) und bösartige (maligne) Tumore = Krebs.
Das gute Fett ist das, das seine angemessene Funktion erfüllt. Wozu braucht man Fett? 1) als Isolierung bei Kälte, 2) als Verschiebeschicht zwischen Geweben, 3) als Energiespeicher für schlechte Zeiten = Notzeiten = Hunger, 4) als Schutzmantel (die Nieren sind im Nierenlager von Fett ummantelt), schließlich 5) aus kosmetischen Gründen. Die weibliche Brust, die so viele Männer erfreut, wird groß und prall durch Fettgewebe, was diese Männer noch mehr freut (und nicht wenige Frauen lassen sich die Brust vergrößern). Auch im Gesicht. Jemand, der stark abnimmt, wird faltig und wirkt hager.
Das böse Fett sitzt im Bauchinneren, in der Bauchhöhle, um den Darm herum. Deshalb kommt man mit Fettabsaugen nicht ran. Es ist hormonell aktiv. Diese Hormone machen mehrfachen Ärger: a) sie erhöhen den Blutdruck, Folge Bluthochdruck; b) sie verursachen Insulinresistenz, die früher oder später in Zuckerkrankheit (Diabetes) endet; c) sie blockieren Sättigungssignale. Ob jemand zu viel „böses Fett“ hat, sieht man am Bauchumfang.
Vergessen Sie also Waage oder BMI. Messen Sie den Bauchumfang.
Sie messen morgen vor dem Frühstück unbekleidet im Badezimmer vor dem Spiegel ihren Bauchumfang, dort wo er am größten ist (meistens um den Nabel).
Mann: über 94 cm = Risiko; über 102 cm = stark erhöhtes Risiko (Abnehmen!!)
Frau: über 80 cm = Risiko; über 88 cm = stark erhöhtes Risiko (Abnehmen!!)
So einfach ist das? Ja.
Und was ist mit dem Fett in der Nahrung?
Komplizierter.
Drei bis vier Jahrzehnte lang war das Fett in der Nahrung böse, die Kohlenhydrate waren die Guten. Also wurde möglichst fettarm gegessen (Diät nach Ornish; low Fat Diäten).
Jetzt, zirka zwei Jahrzehnte lang, haben sie die Plätze getauscht.
Jetzt sind die Fette die Guten, die Kohlenhydrate (Zucker und neuerdings Fruktose) die Bösen! Jetzt isst man konträr (Atkins-Diät; low Carb Diäten).
Was stimmt?
Ich enthalte mich der Aussage, das führt zu weit.
Merken wir uns nur: Die Wahrheit von Heute, ist der Irrtum von Morgen.
Ist ein bestimmtes Fett böse?
Klar, wieder mit dem Spiel „Bäumchen wechsle dich“. Gestern waren es die gesättigten Fette, die Butter. Also verspeiste man Margarine, ärztlich empfohlen. Jetzt sind die Transfette die Bösen (sie sind wirklich böse). Jetzt wird keine Margarine gegessen, ärztlich empfohlen. Was werden meine Kollegen morgen empfehlen?
Ist Cholesterin böse?
Auch hier ist Stimmenthaltung nötig. Nur ein kleiner Hinweis: Cholesterinsenker sind ein Milliardengeschäft. Und weiter: Mehrfach senkte man den oberen Grenzwert (Normbereich). So wurden immer mehr Menschen behandlungsbedürftig.
Welches Fett ist wirklich gut?
Olivenöl sagen viele (Kreta-Diät). Ich denke, das stimmt. Immerhin verzehrten schon die alten Griechen und die Römer Olivenöl. Aber da waren noch nicht Maschinen im Spiel.
Ayurveda schwört auf Sesamöl.
Sicher böse ist eine Fettsäure, die Arachidonsäure. Sie wirkt entzündungsfördernd. Das ist erwiesen. Wie kommt man zu ihr? Möglichst viel Fleisch und Fleischprodukte (Wurst) essen.
Rapsöl soll gut sein, einige wenige sagen nein. Rapsöl ist ein Geschäft, große Anbauflächen.
Gut sind die Fettsäuren in den Kaltwasserfischen. Es sind die bekannten Omega-3-Fettsäuren. Zweimal Fisch pro Woche wird empfohlen. Was sage ich als Vegetarier dazu? Folgendes: Ich esse nichts, was Augen oder Kinder hat. Irgendwann sind die Meere leer gefischt. Werde ich das noch erleben? Ich hoffe nein, denn dann geht es mit der Menschheit nicht mehr gut aus.
Angeblich soll eine bestimmte Art von Fettsäuren Alzheimer vorbeugen. Erwiesen? Nein. Denkmöglich? Ja. Über Ernährung wissen wir noch wenig; der Anschein täuscht, dass ständig darüber geschrieben/gesprochen wird.
Fett in Milch und Molkereiprodukten? Teufelszeug sagen die einen. Sie scharen sich um die soeben sehr moderne Paläodiät. Fein, sagen die anderen, auch die NÖM sagt das.
Acocado? Viel Fett. Schmeckt gut. Gut, ist der Konsens, gutes Fett zum Essen und für die Gesundheit.
Nüsse? Sehr fettreich. Auch gut, siehe oben..
Bauernspeck? Schlecht sage ich, weil ich Vegetarier bin.
Schlagobers? Pfeif auf diese Diskussion, sage ich jetzt. Ist köstlich mit einer guten Torte. Wenn ich den morgigen Tag überstanden habe, gehe ich in ein Kaffeehaus, vielleicht ins Landtmann.
Dort bestelle ich mir die herrliche Landtmanntorte. Flaumiger Haselnussboden mit Orangen-Marzipan und Haselnussnougat. Dazu eine große Portion Schlagobers. Als Kaffe einen Fiaker (köstlicher Doppelmokka mit einem Schuss Inländerrum. Im Henkelglas mit Schlagobershaube und Cocktailkirsche).
Apropos: Ein Fastenphänomen.
Wenn ich faste, beginne ich Kochbücher zu lesen. Die Farbbilder in Kochbüchrern schaue ich mir an, wie sich andere Männer nackte Frauenbilder in Pornomagazinen anschauen. Stimmt nicht, nicht ganz. Ich lege dabei nicht Hand an mich… ich denke, Sie verstehen, was ich sagen will. Und was ich noch mache, na was? Ich erfinde Kochrezepte.
Sie sehen, es ist bald Zeit, mit dem Fasten aufzuhören.
Ihr hungriger Hans Missliwetz. Gute Nacht 19:42:26
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