Österreich feiert 3:1-Sieg über Finnland
Thalhammer-Elf wahrt Playoff-Chance in der WM-Qualifikation
Woran Österreichs Fußballer seit 2001 Jahren scheiterten, könnten die Fussballerinnen zum zweiten Mal en suite schaffen - nämlich Platz 2 in einer Qualifikation und somit die Teilnahme an einem Endrunden Playoff.
Die Voraussetzung dafür legten die Thalhammer-Mädels (Durchschnittsalter rund 21 Jahre) mit einem souveränen 3:1 (2:0)-Heimsieg über die Nummer 23 der Welt und EM-Endrundenteilnehmer Finnland.
Starker Beginn und viele Möglichkeiten
Österreich musste die verletzten Laura Feiersinger und Carina Wenninger vorgeben. Dennoch war die Thalhammer-Elf von Beginn weg tonangebend, auch wenn die Gäste einen ersten Warnschuss durch Talonen abgaben (3.).
Bereits nach sieben Minuten die erste sehr gute Möglichkeit für Rot-Weiß-Rot. Verena Aschauer zieht an der Seite Richtung Sechzehner, bringt den Ball zur Mitte, doch Maija Saari kann gerade noch vor der einschussbereiten Nina Burger klären. Zwei Minuten später spielt Burger auf Nicole Billa, doch ein finnisches Bein ist noch dazwischen.
Während Österreichs Torfrau Anna-Carina Kristler vor der Pause einen sehr ruhigen Nachmittag genießen kann, muss Finnland-Torfrau Korpela einige Male eingreifen - so bei einem Heberversuch von Puntigam (17.) oder einer Prohaska-Flanke (18.).
Die erste echte Topchance hatte Burger nach einer Maßhereingabe der jungen Sarah Zadrazil, doch die Neo-USA-Legionärin rutschte beim Schuss am Fünfer aus, weshalb dieser neben das Tor ging (20.). Nur zwei Minuten später bringt abermals Zadrazil den Ball ideal zur Mitte, doch der Fersler von Lisa Makas geht hauchdünn am langen Eck vorbei.
Dann ist es gleich zweimal Billa (27.,28.), die an Korpela scheitert - wobei diese nach toller Einzelaktion der St. Pölten-Spratzern-Spielerin das 1:0 mit einer reflexartigen Beinabwehr verhindern kann.
Verdiente Führung durch Makas
Die Führung für die Österreicherinnen lag in der Luft und nach einer guten halben Stunde wurden Spielerinnen und Fans auch erlöst.
Nach einer Maßflanke von Zadrazil bedient Burger Lisa Makas, die setzt einen kurzen Haken und trifft mit einem satten Schuss ins Eck. Korpela hatte keine Chance (31.). Österreich drückte weiter und kam auch zu einigen Möglichkeiten. Nach einem Foul an der Strafraumgrenze zirkelt Billa den Ball scharf zur Mitte und Kapitänin Saari lenkt den Ball etwas unglücklich ins eigene Tor ab. Somit stand es verdientermaßen 2:0 für Österreich (40.). Mit diesem Zweitorevorsprung ging es auch in die Kabinen.
Österreich weiter überlegen
Auch nach der Pause zeigte sich ein ähnliches Bild. Der Tabellenzweite aus Skandinavien konnte kaum Akzente nach vorne setzen und Österreichs Spielerinnen erarbeiteten sich Chance um Chance.
Die erste Möglichkeit für die Gäste nach Seitenwechsel hatte Puntigam, die bei einer Kopfballrückgabe Kristler zu einer Flugeinlage zwang (54.). Die nächste Möglichkeit hatte Burger, doch deren Schuss wurde abgefälscht und ging so knapp neben das Tor (57.).
Dann kam Heike Manhart für Katharina Schiechtl und mit ihrer ersten Ballberührung wäre es fast 3:0 gestanden. Manhart zog aus über 30 Metern ab und der Ball landete über Korpela, die etwas zu weit vorm Tor stand, am Lattenkreuz - da fehlten nur Zentimeter (62.). Bei einem Schuss von Makas konnte Korpela den Ball nur wegschlagen, der Abstauberversuch von Billa wurde wegen Abseits zurückgepfiffen (69.).
Nur eine Minute später bedient Makas die freie Burger, die bringt den Ball an Korpela vorbei und spitzelt diesen im Nachsetzen unglücklich an die Latte.
Fünf brisante Minuten
Dann schlug der Verletzungsteufel bei den Österreicherinnen binnen einer Minute gleich doppelt zu. Die zuvor eingewechselte Heike Manhart und Torschützin Lisa Makas mussten vom Platz. Für sie kamen Elisabeth Tieber und Jennifer Pöltl.
Diese beiden Wechsel schienen die Österreicherinnen für kurze Zeit verunsichert zu haben, denn plötzlich stand es 2:1. Der einzige Defensivabspielfehler und ein Stellungsfehler brachten Emmi Alanen in Position. Sie ließ Kristler aus kurzter Distanz keine Abwehrmöglichkeit (78.).
Doch keine 60 Sekunden später jubelte wieder Österreich. Nadine Prohaska jagte den Ball unhaltbar ins Eck. Damit war die Zweitoreführung wiederhergestellt und man hörte "Immer wieder Österreich"-Gesänge von den Rängen.
Elfmeter und Torraub
Brenzlig wurde es auf der Gegenseite nur noch einmal, als Kristler bei einem scharfen Freistoß den Ball erst im Nachfassen sichern konnte (84.). Aus dem Spiel heraus blieb Österreich am Drücker. Burger bediente Billa, die spielte Korpela aus, doch der Ball rutschte über die Linie, ehe Billa im Nachsetzen diesen ins Tor drücken konnte (88.).
In der Nachspielzeit wurde es noch einmal turbulent. Billa nach weiter Flanke alleine vor Korpela, hatte die Keeperin bereits umspielt, als diese die Notbremse zog. Schiedsrichterin Monzul (Ukraine) zögerte keine Sekunde, entschied auf Elfmeter und schickte Korpela wegen Torraubs mit Rot vom Platz.
Torschützin Alanen stellte sich Sarah Puntigam und parierte den schwach geschossenen Elfmeter.
Somit blieb es beim 3:1-Erfolg für die Österreicherinnen, der aufgrund der zahlreichen Chancen noch um einiges höher hätte ausfallen können.
Drei Spiele - Neun Punkte
Österreich holt damit in der Tabelle drei Punkte auf Finnland auf. In den restlichen drei Spielen (2x Kasachstan, 1x Ungarn) fordert Thalhammer neun Punkte. Diese wären für Platz 2 notwendig, da Finnland zwar ein Spiel mehr hat, aber zweimal gegen Frankreich antreten muss - wobei diese Spiele erst am Ende der Qualifikation stattfinden.
Die nächste Partie bestreitet Österreich am 19. Juni in Kasachstan. "Es wird ein schwieriges Spiel. Kasachstan steht tief und auch Frankreich hatte dort Probleme. Hinzu kommen natürlich die Reisestrapazen. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass uns ein Sieg gelingen wird", sagt Thalhammer.
Österreich - Finnland 3:1 (2:0)
Österreich: Kristler - Schiechtl (61.Manhart/74.Tieber), Kirchberger, Schnaderbeck, Aschauer - Billa, Puntigam, Zadrazil, Prohaska - Makas (76.Pöltl), Burger
Finnland: Korpela; Koivisto (46.Sjölund), Westerlund, Saari, Hyyrynen; Ketoja (Nokso-Kolvisto), Heroum (77.Kivelä), Kukkonen, Engman; Talonen, Alanen
1:0 (31.) Makas, 2:0 (41.) Saari (Eigentor); 2:1 (78.) Alanen, 3:1 (79.) Prohaska
Bericht von den U19-Spielen gegen Finnland
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