Narren ließen es wieder krachen

ZWETTL(ms). Da soll noch einer sagen, die Annatsberger, Marbacher oder Merzensteiner hätten nur Blödeleien im Kopf und seien nur darauf aus, sich über andere lustig zu machen. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Erich Stern und sein Gefolge tragen vielmehr das Herz am rechten Fleck und nehmen sich, wenn sie zur närrischen Tat schreiten, rührend der Unterbemittelten und dauernd Gescholtenen an – der Politiker zum Beispiel und deren „weiße Weste“ (Gregor Kurz), der Bäuerin, die einen Mann für Leben sucht (Ingrid Baumgartner) oder der unentbehrlichen Schönheitschirurgie. Wie immer brauchte das Publikum auch bei der Best of-Veranstaltung keine Anlaufzeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Schon kurz nachdem die närrischen Abteilungen der Jugend, des Tennisclubs, der Musik- und des Dorferneuerungsvereins in den Körnerkasten Rottenbach eingezogen waren, startete Heinzi Maurer den Begrüßungs-Sprint. Er begrüßte nicht nur den über 20 Jahre treuen Gast, Kulturstadtrat Hans Krapfenbauer, sondern in 02:49 Minuten auch alle Vereine und Feuerwehren, deren Obleute und Kommandanten. Dann legte er nach: „Herzlichen Dank an alle freiwilligen Helfer – ohne euch ginge sowas einfach nicht!“ und mutmaßte, dass alle Besucher später in Weinbar als auch bei Kaffee und Kuchen vorbeikommen. Mit ausgefeilter Dirty Dancing-Choreografie zogen Martin Schaubensteiner und Franz Kienmeier die Zuschauer von der ersten Minute an in ihren Bann. Evi Stern und René Schaubensteiner zeigten, wie aus Verliebtsein über fast vier Stunden oder 50 Jahre hinaus wahre Liebe werden kann. Martin Maurer und Josef Ladenhauf bewiesen als Energie(ferien)experten eine außerordentliche Kenntnis der Stark-, Wechsel- und Flüchtlingsstrompolitik. „Wir hab’n a Problem in unserer Gmoa: die Kirche ist z’groß und die Wirtshäuser z’kloa!“ Ernst Hackl, Andrea Halmetschlager, Florian Bauer, Richard Weber und Gregor Kolm wurden mit ihren Gstanz’ln zünftig. Geboten wurde ein kunterbuntes Non-Stop Programm an Tänzen, Sketchen, Gesang und Witzen, für das es lautstarken Beifall und viele wohlverdiente Lachsalven gab. Das Geschehen auf der Bühne wurde von Josef Jank und Erich Stern pointenreich moderiert. Zwar handelte keiner der 20 Beiträge von der Alpinen Ski-WM 2015, doch waren sie alle goldmedaillenverdächtig.

Weitere Mitwirkende: siehe Bildtext

Nachgeschenkt

Kurzweilige Stunden im Körnerkasten

Ausgelassener und stimmungsvoller kann ein Jubiläum nun wirklich nicht gefeiert werden. Seit 20 Jahren gestalten die örtlichen Vereine und weitere Laiendarsteller ein buntes Programm und tragen mit ihren kreativen Beiträgen zum regionalen Faschingsprogramm und der Erhaltung des Körnerkastens Rottenbach bei. Auch in diesem Jahr wurde auf der Bühne getanzt, musiziert, ordentlich gelästert und im Publikum viel gelacht. Kein Wunder, denn das Programm, das die Akteure vorbereitet hatten, ließ keine Wünsche offen. Doch auch in der Kategorie Wortwitz ging man hier an den Start – und das auf hohem Niveau. Im wahrsten Sinn des Wortes ging es kunterbunt zu. Fast vier Stunden lang hagelten jeweils am Freitag, Samstag und Sonntag – getreu dem Motto „Alle guten Dinge sind drei“ – die Pointen von der Bühne. Originell, lustig, kurzweilig war’s – und besser als die im ORF gesendeten Beiträge in „Narrisch guat“!