Schubert Theater
Ein Quacksalber verkaufte seine Tinktur am Alsergrund
Das Internationale Puppenfestival hielt wieder im Schubert Theater am Alsergrund! Die BezirksZeitung war bei einer der Aufführungen dabei.
WIEN/ALSERGRUND. Ein Mann, ein Wagen, ein Wundermittel: und schon ging's los. David Faraco, seines Zeichens Puppenspieler und in seiner Rolle ein "Quaksalber", hatte Unglaubliches zu berichten. Auf einer einsamen Insel sei er einmal gestrandet und quasi tot gewesen. Doch dann biss ihn eine mysteriöse, drachenartige Kreatur. Sie erweckte ihn mit ihrem Gift zu neuem Leben. Mit ihrer Hilfe gewann er von da an eine mysteriöse Tinktur, den "Wonder Tonic", die zu Unglaublichem fähig ist... und die er nun seinem Publikum auf sehr unterhaltsame Weise zu verkaufen versucht.
Dänische Puppen im 9. Bezirk
Fünf Stücke an sechs Tagen: das war das Programm beim Internationalen Figurenfestival, das bis Sonntag, 19. März, im Schubert Theater am Alsergrund stattfand. Das Programm war dabei – der Name lässt es vermuten – recht international angehaucht. "The Quaksalver" ist so etwa eine Produktion des dänischen Sofie Krog Teater. An zwei Tagen war das Stück an mehreren Terminen zu sehen.
"The Quacksalver" war dabei sehr kurzweilig. Die zirka 35 Minuten vergingen darin wie im Flug, so viel passierte auf der Bühne. Faraco als überdrehter und leicht verrückter Zauberwasser-Verkäufer ließ seinem Publikum mit seinem englischen Verkaufsmonolog kaum Zeit zum Atmen, hatte er doch enorm viel zu erzählen. Das machte er nicht nur verbal überzeugend: sondern vor allem auch, wenn er zu den Puppen griff.
Denn sein hölzerner Verkaufswagen, das einzige Requisit auf der Bühne, entpuppte sich als ein wahres Wundergerät. Es spielte allerlei Schmankerl und diente unter anderem als mobiles Puppentheater mit teils karibischer Kulisse. Hin und wieder verschwand der Quacksalber so hinter seinem Wagen und ließ einige Handpuppen "seine" Geschichte erzählen – wie er fast von Kannibalen gefressen worden wäre oder auch, um die Wirkung des Wonder Tonic auf einen etwas dickleibigen Gast zu präsentieren. Das war durchgehend unterhaltsam. Und auch wenn die Aufführung auf Englisch war, konnte man ihr leicht folgen – die Puppensprache scheint eine recht universale zu sein.
Reichhaltiges Programm im 9. Bezirk
Aber das war natürlich nicht das einzige Event am Festival. Natürlich gab's noch mehr zu sehen: Christoph Bochdansky brachte sein jüngstes Stück "Der Wald von dem wir träumen" auf die Bühne. Dazu kamen drei Stücke, die nur für je einen Publikumsgast ausgelegt waren – so etwa "Secret Garden" von der Südtiroler Künstlerin von Eva Sotriffer. Solche nur einige Minuten dauernden Einzelstücke fanden jeweils zirka zwei Stunden vor den Bühnen-Stücken "Den Wald von dem wir träumen" sowie "The Quacksalver" statt. Sie wurden dabei jeweils für den Besucher bzw. die einzelne Besucherin separat aufgeführt.
Nun ist der Vorhang zwar bereits über das Internationale Puppenfestival gefallen. Doch da es auch in vergangenen Jahren ziemlich zuverlässig stattfand, ist wohl zu erwarten, dass es nicht das letzte Mal im Schubert Theater organisiert wird...
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