Personalmangel
Längere Wartezeiten auf Behandlungen an AKH-Kardiologie
Der Mangel an Pflegekräften betrifft mehrere Spitalsabteilungen am AKH Wien, darunter auch die Kardiologie. Seit einem Jahr sei einer von vier Herzkatheterräumen gesperrt.
WIEN/ALSERGRUND. Die BezirksZeitung berichtete zuletzt, dass geplante Operationen im Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH) verschoben werden könnten. Grund ist ein eklatanter Pflegemangel bei der Universitätsklinik für Urologie des AKH Wien.
Im Gespräch mit dem "Standard" sagte Christian Hengstenberg, Leiter der AKH-Kardiologie-Uniklinik, dass der Pflegemangel nicht nur an der Urologie für Einschränkungen der Versorgung führen. Denn viele Spitalsabteilungen am AKH sind darüber hinaus betroffen. So auch die Kardiologie, wo seit mehr als einem Jahr einer von vier Herzkatheterräumen gesperrt sei. Deshalb gebe es um mindestens ein Viertel weniger Katheteruntersuchungen.
Der Kardiologie-Leiter warnte, dass längere Wartezeiten bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen Schäden für die Bevölkerungen bedeuten und sagte: "Die Wartelisten werden länger". Für eine stationäre Aufnahme von Patientinnen und Patienten, die für planbare, komplizierte Prozeduren notwendig sein kann, bestehe aktuell bis zu sechs Wochen Wartezeit.
Gesuchte Stellen ausgeschrieben
Laut dem Zeitungsbericht seien etwa zehn bis 20 Prozent der Betten gesperrt. Auf elektrophysiologische Untersuchungen bei Herz-Rhythmus-Störung müsse man bis zu fünf Monaten, auf einen Herzkatheter bis zu acht Wochen warten. Außerdem seien zwei von acht Intensivbetten der Kardiologie gesperrt – alles wegen des Mangels an Pflegekräften.
Der Wiener Gesundheitsverbund (WiGeV), zuständig für das AKH Wien, teilte dem "Standard" mit, dass er inklusive des AKH gemeinsam mit dem Hanusch-Krankenhaus ein Dienstrad betreibe, das eine durchgehende Herzkatheterlabor-Verfügbarkeit sicherstelle. Laut einem Sprecher ist derzeit eines der vier Katheterlabors aus Personalgründen nicht in Betrieb. Aktuell sind die gesuchten Stellen ausgeschrieben und das AKH Wien setzt auf Rekrutierungsmaßnahmen, heißt es.
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