Simmering feiert 120 Jahre
Mit einem Festakt voller Musik, Zeitzeugen, Fachleuten und als Krönung mit einer Festschrift, in der zum ersten Mal die spannende Geschichte des Bezirkes niedergeschrieben ist.
"Das Eingangstor zur großen Stadt ist Simmering", sangen die Kids der Musicalgruppe der KMS Enkplatz 4/2 und das Publikum im großen Festsaal des Bildungszentrums klatschte mit. Vizebürgermeisterin Renate Brauner ergänzte: "Simmering ist nicht nur das Tor hinein, sondern mit der Nähe zum Flughafen auch jenes hinaus aus der Stadt. Außerdem sind die Lebensadern der Stadt Wien hier in Simmering beheimatet." Gemeint sind die vielen kommunalen Versorgungsbetriebe im Bezirk, die allen Wienern und Wienerinnen, aber auch der Wirtschaft dienen.
Lebenswertes Simmering
"Wir haben uns vom Armenhaus Wiens und einem reinen Industriebezirk in einen lebenswerten Bezirk mit hochwertigen Betrieben entwickelt, der viel Freiraum für die Menschen lässt", ist Bezirksvorsteherin Renate Angerer stolz auf "ihr" Simmering. Über 90.000 Einwohner sind es derzeit. Und der Bezirks wächst. "Wir waren immer ein klassischer Einwanderungsbezirk." Dem werde mit neuen Wohnbauprojekten, Freizeit- und Bildungseinrichtungen und entsprechendem Stadtteilmanagement Rechnung getragen.
Eigentlich wohnen ja noch drei Millionen der zufriedensten Einwohner Wiens hier, die sogar pünktlich um 21 Uhr schlafen gehen, ergänzte Angerer. Denn, so ein gern zitierter, uralter Spruch: "Irgendwann landet jeder einmal in Simmering." Gemeint ist der Zentralfriedhof, der heutzutage allerdings nicht mehr nur Friedhof sei, sondern ein wunderschönes Parkgelände, das der Naherholung, nicht nur der Simmeringer, diene.
Zeitzeugen und Technologie-Export
Simmerings modernste Unternehmen präsentierten sich absolut europareif: Ob Dietzel Univolt, die jährlich 120 Millionen Hightech-Elektrorohre erzeugen oder Siemens Österreich, das gerade wieder 50 Millionen Euro in den Standort Simmering investiert und seit über 100 Jahren hier ansässig ist. Seit 40 Jahren gibt es das deutsche Prothesen- und Neurotechnologie-Unternehmen Otto Bock in Simmering und seit Kurzem Biohelp, das im biologischen Pflanzenschutz wegweisend ist. Simmerings Gärtner sind dagegen eine alteingesessene Zunft, die in Krisenzeiten auch heute noch ganz Wien mit frischem Gemüse versorgen könnten. Wieviel sich in nur einem Menschenleben verändern kann, bestätigten die Zeitzeuginnen Karoline Seemann und Hedwig Kopacs.
Das stolze Ergebnis von monatelanger Recherche eines Expertenteams präsentierte Bezirksvorsteherin Renate Angerer zum Schluss: Die Festschrift 120 Jahre Simmering und Kaiserebersdorf bei Wien. Herausgeber ist der Kulturverein Simmering.
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