Befreiungsmuseum sucht Zeitzeugen aus den Jahren 1945 bis 1955 für ein Geschichtsprojekt.
Museumsleiter Wilhelm Urbanek arbeitet an einem besonderen Werk über die Nachkriegszeit.
ALSERGRUND. Als Leiter des Trägervereins des Befreiungsmuseums Wien haben Wilhelm Urbanek und seine Mitstreiter den Bunker im Arne-Carlsson-Park als lokalen Erinnerungsort der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das ganze Jahr über werden hier junge Menschen an die Wiener Zeitgeschichte herangeführt.
"Wir sammeln derzeit für ein Buchprojekt des Autors Robert Bouchal, mit dem wir seit Jahren zusammenarbeiten, Interviews und Geschichten von Zeitzeugen, die sich in den verborgenen Räumen am Alsergrund – vor allem in unserem jetzigen Erinnerungsbunker – von 1945 bis 1955, aber auch davor, zugetragen haben", sagt Urbanek. Die Geschichten sollen für das Befreiungsmuseum digitalisiert werden und stehen dann der Öffentlichkeit zur Verfügung. "Gleichzeitig sind sie wichtiger Bestandteil des neuen Buches, an dem Bouchal derzeit arbeitet."
Robert Bouchal ist Fotograf und Autor zahlreicher Bücher über vergessene Orte, die heute als "Lost Places" bezeichnet werden. Sein besonderes Interesse gilt nicht nur der Dokumentation von verfallenen Gebäuden, vergessenen Kellergewölben und Luftschutzeinrichtungen, sondern den Geschichten der Menschen, die damit Erlebnisse aus ihrem eigenen Leben verbinden.
Schüler arbeiten aktiv mit
Im Befreiungsmuseum arbeiten Schüler jahrgangsübergreifend daran, wie Zeitgeschichte – konkret Wiens Befreiung vom Nationalsozialismus – ihnen und anderen Menschen vermittelt werden kann. Auch am Buchprojekt sollen Schüler beteiligt werden: "Die Interviews dazu werden wir gemeinsam mit Schülern führen. Sie sollen auch in den Unterricht einfließen", sagt Urbanek, der beruflich als Geschichtsprofessor am Erich Fried Realgymnasium arbeitet. Für sein Engagement hat er einen mit 2.000 Euro dotierten Preis verliehen bekommen.
Zur Sache:
Das Bezirksmuseum sucht Erzählungen aus den Jahren 1945 bis 1955 aus dem Alsergrund. Wilhelm Urbanek freut sich über zahlreiche Meldungen von Zeitzeugen, die an dem Buchprojekt mitwirken möchten. Entweder telefonisch unter der Nummer 0676/611 92 32 oder per E-Mail an info@befreiungsmuseumwien.at
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