Alsergrund
Ergebnisse der Bürgerbeteiligung am Julius-Tandler-Platz

- Der Julius-Tandler-Platz soll umgestaltet werden.
- Foto: Miriam Al Kafur
- hochgeladen von Tobias Schmitzberger
Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung zum Julius-Tandler-Platz sind endlich da! Die BezirksZeitung hat einige der wichtigsten Details zusammengefasst.
WIEN/ALSERGRUND. Es war ein Thema, das den 9. Bezirk im vergangenen Jahr und darüber hinaus geprägt hat: der Julius-Tandler-Platz. Dieser soll bekanntlich umgestaltet werden – die Frage ist nur, wie. Daher fand eine breit angelegte Bürgerbeteiligung statt, deren Ergebnisse nun in Form eines 61-seitigen Berichts vorliegen.
Insgesamt nahmen dabei 1.300 Personen bei verschiedenen analogen und digitalen Formaten teil. Dies geschah etwa in Form von Fragebögen und Ideenstationen vor Ort, wo Menschen vorbeikommen konnten. Bezirksvorsteherin Saya Ahmad (SPÖ) bedankte sich via Facebook bei allen Teilnehmenden: "Vielen Dank, dass Ihr so zahlreich eure Ideen, Anliegen und Wünsche für den Julius-Tandler-Platz eingebracht habt!".

- Bezirksvorsteherin Saya Ahmad und Bezirksvize Christian Sapetschnig (beide SPÖ) am Julius-Tandler-Platz.
- Foto: BV09
- hochgeladen von Julia Schmidt
Laut Fragebogen sehen hier jedenfalls viele Menschen den Julius-Tandler-Platz wohl eher negativ: 94 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben an, dass er "kein attraktiver Ort" sei. Konkret heißt es im Bericht: "Generell wird der Julius-Tandler-Platz mit seiner derzeitigen Gestaltung als nicht einladend, schmutzig, schmucklos und grau beschrieben." Nur sehr vereinzelt gebe es Menschen, die den Platz positiver sehen – dies waren vor allem Teenager und Jugendliche.
Die Menschen wollen Bäume
Überwältigend ist wohl auch daher der Wunsch nach mehr Bäumen am Julius-Tandler-Platz: 95 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden stimmten "absolut" oder "eher" zu, dass sie sich mehr Bäume an diesem Ort wünschen.

- So sah der Julius-Tandler-Platz vor den Bauarbeiten aus.
- Foto: Netopilik
- hochgeladen von Sophie Alena
Ein Problem am Platz ist auch der Verkehr. 57 Prozent der Teilnehmenden gaben so an, dass der Verkehr am Platz nicht gut organisiert sei. Auch die Verkehrssicherheit sei laut 61 Prozent nicht gut.
62 Prozent der Fragebogen-Beantwortenden wünschen sich hier, dass mehr Raum für das Fahrrad dort geschaffen wird. Konkret gewünscht wurde zum Beispiel eine bessere Verbindung zwischen Porzellan- und Rotenlöwengasse oder das links Abbiegen aus der Nordbergstraße. Auch der Bahnhofsvorplatz wurde hier als Problemfeld ausgemacht: immer wieder komme es hier zu problematischen Situationen zwischen Fußgängerinnen und Fußgängern sowie Radfahrenden. Daher ist eine strikte Trennung zwischen Radweg und Fußwegen gewünscht.

- Viele Teilnehmende der Befragung wünschten sich mehr Grün und weniger Verkehr.
- Foto: Martin Votava
- hochgeladen von Julia Schmidt
Auch für Zu-Fuß-Gehende ist der Julius-Tandler-Platz nicht gerade ein Traumort: 60 Prozent gaben an, dass er nicht gut für Fußgängerinnen und Fußgänger gestaltet ist. Daher wünschen sich 64 Prozent mehr Platz zum Gehen und auch mehr Querungsmöglichkeiten – also etwa Zebrastreifen.
Eine 30er-Zone an der Alserbachstraße
60 Prozent sind überzeugt, dass der Julius-Tandler-Platz gut mit dem Auto erreichbar ist. Allerdings besteht laut Bericht der Wunsch, dass es eine umfassende Verkehrsberuhigung gibt. Dazu zählen nicht nur Maßnahmen wie Begegnungszonen und Fußgängerzonen, sondern auch eine Geschwindigkeitsreduktion von max. Tempo 30 auf der Alserbachstraße.
Ein ambivalentes Bild besteht hingegen zu den Parkplätzen. Hier sagen 30 Prozent der Menschen, dass es zu wenige Parkplätze gäbe. 35 Prozent finden, es gibt ausreichend – und noch mal 35 Prozent sagen, es gäbe zu viele Parkplätze. Gewünscht werden hier von vielen Menschen laut Bericht weniger Parkplätze – vor allem zugunsten von Baumpflanzungen. Als alternative Option werden hier Parkgaragen gewünscht, auch neue Garagen könnten hier laut Teilnehmenden der Befragung errichtet werden. Ebenfalls werden sinnvolle Halte- und Ladezonen gefordert.

- Beim großen "Ideenforum" in der Alten WU kamen rund 60 Interessierte zusammen. Doch auch via anderen Kanälen, so etwa über Online-Fragebögen, wurden Menschen erreicht.
- Foto: Martin Votava
- hochgeladen von Julia Schmidt
Im Bericht heißt es: "Allgemein besteht der Wunsch nach einer sicheren und vor allem übersichtlichen Verkehrsorganisation. Dazu zählt auch die Entflechtung der Verkehrsströme." Das gilt übrigens auch für den öffentlichen Verkehr – 50 Prozent finden hier etwa, dass es nicht genug Warteplatz vor den Stationen gibt.
Nächster Schritt: Ausschreibung
Zusammenfassend ergab der Bericht also – für viele wohl kaum überraschend – dass der Julius-Tandler-Platz umgestaltet werden sollte:
"Derzeit wird der Julius-Tandler-Platz als kein attraktiver Ort wahrgenommen, er wird als schmutzig, grau, laut und heiß beschrieben. Von den Teilnehmer*innen der Beteiligungsformate wird eine entschleunigte, mutige und moderne Planung gewünscht. Dabei soll vor allem eine ökologische und nachhaltige Gestaltung sowie die Verkehrswende im Vordergrund stehen."
Nach dieser ersten Beteiligungsrunde ist jetzt vor der Planung: als nächsten Schritt soll es demnächst eine Ausschreibung für ein Planungsbüro geben. Die Ergebnisse des Prozesses sollen dabei als Grundlage für die Entwürfe dienen. Der erste Entwurf wird dann wiederum im zweiten Teil des Beteiligungsprozesses präsentiert, diskutiert und danach gegebenenfalls angepasst.
Den ganzen Bericht gibt es hier.
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