Lindenstüberl
Hier kocht die Mama höchstpersönlich
Das Lindenstüberl ist ein echter Familienbetrieb, das Zepter (und den Kochlöffel) schwingen aber die Frauen.
WIEN/NEUBAU. Im Lindenstüberl schmeckt’s wie zu Hause bei der Mama – vorausgesetzt, sie kocht so gut wie Küchenchefin Doris Cistek, die Mama des Familienbetriebes. Ob Deftiges wie faschierte Laberl, Erdäpfelgulasch oder Schweinsbraten, um drei Lieblingsgerichte der Stammgäste zu nennen, oder Süßes wie Scheiterhaufen, Palatschinken und Topfenstrudel: Hier gibt’s richtige Wiener Hausmannskost!
„Ich bin um halb sieben im Lokal, dann wird der Mittagstisch vorbereitet“, erzählt Cistek. Um pünktlich in der Küche zu sein, steht sie um fünf Uhr auf, schließlich wohnt sie in Purkersdorf, also nicht gerade ums Eck. „Ich koche täglich ein Menü mit Suppe, ganz traditionelle Hausmannskost. Im Sommer gibt’s statt der Suppe meist eine frischgebackene Nachspeise.“
Ausverkauft im Lockdown
Wenn sie in der Früh das Haus verlässt, schläft Tochter Corinna, mit der sie das Lindenstüberl führt, noch tief und fest. Ihr Dienst beginnt erst um 15 Uhr und dauert bis spät in den Abend. Dann steht auch sie neben dem Service in der Küche, um kleine Schmankerln für Gäste zuzubereiten. „Wenn wer Glück hat, gibt’s noch was vom Mittagstisch, aber das ist eher die Ausnahme“, erzählt Corinna. Schließlich ist der so beliebt bei den Gästen, dass er sogar während des Lockdowns schnell ausverkauft war. „Das Einzige, was uns damals gefehlt hat, war das Beisammensein mit den Gästen.“
Vom Maroni-Lager zum Grätzltreff
„Eigentlich war unser Lokal als Lager für meinen Mann gedacht, der auf der Mariahilfer Straße Maronistände betreibt“, erzählt Doris Cistek. „Er hat sich daneben eine kleine Küche eingerichtet für Kartoffelpuffer und Spiralkartoffel. Aber die Maronisaison dauert nur fünf bis sechs Monate und die Miete für das Lager musste man ja ganzjährig zahlen. Da hatten wir die Idee für unser Lindenstüberl. Die Lindengasse 37 war damals zwar weniger belebt als heute, eigentlich etwas abseits, aber wir haben uns das vor 15 Jahren trotzdem getraut und bis heute nie bereut.“
Nein, niemand in der Familie hatte Erfahrung in der Gastronomie. „Aber die Mama hat schon immer sehr gut gekocht“, lacht Corinna, die ursprünglich Krankenschwester werden wollte. „Wir sind ein gutes Team! Ich bin richtig happy.“ Übrigens, auch Papa Cistek hilft mit, wenn auch nur im Hintergrund: „Er baut jedes Jahr unseren schönen Schanigarten auf, macht die Buchhaltung, Reparaturen und den Einkauf. Er ist unser Mann im Haus.“
Zur Sache: Lindenstüberl
7., Lindengasse 37
Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 9–23 Uhr, Sa. 10–23 Uhr
Info: 0664/1357071
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