Am Alsergrund
In der Nußdorfer Straße gibt es eine neue Trafik
Die Trafik in der Nußdorfer Straße wurde im März 2021 wegen des Femizids an der Trafikantin Nadine österreichweit bekannt. Nun hat wenige Schritte weiter eine neue Trafik eröffnet.
WIEN/ALSERGRUND. Trafiken erfüllen für viele Menschen eine ganze Reihe an Funktionen. Für die einen ist es ganz einfach der Ort, wo man sich seine tägliche Zeitung kauft, andere holen sich in der Trafik ihres Vertrauens ihre Zigaretten, andere kommen wegen der netten Gespräche in die Trafik im Grätzl.
In der Nußdorfer Straße war dies lange Zeit die Trafik von Nadine, die im März 2021 Opfer einer Gewalttat wurde. Sie wurde von ihrem Ex-Partner in ihrem Geschäft in der Nussdorfer Straße 4 niedergeschlagen, mit Benzin übergossen und angezündet. Sie überlebte den Angriff nicht – der klassische Fall eines Femizides, und das mitten im 9. Bezirk.
Trafiken in der Nußdorfer Straße
Aus dieser Örtlichkeit soll in den nächsten Wochen ein Kunstraum entstehen. Der feministische Kunstraum wird dabei vom Werkstätten- und Kulturzentrum WUK kuratiert und betreut. In dem Raum soll Künstlerinnen eine Möglichkeit geboten werden, um unterschiedliche Facetten von Gewalt gegen Frauen zu beleuchten. Hier sind also künftig Kunstausstellungen oder Aktionen denkbar, die sich mit Themen wie Gewalt gegen Frauen auseinandersetzen.
Doch das ist nicht das einzige, was in dem Grätzl geschieht: Seit dem Femizid gibt es keine Trafik mehr in der näheren Umgebung. Petra Reiner hat sich dieser Sache nun angenommen und nur wenige Schritte weiter eine neue Trafik eröffnet. Bei ihr bekommt man alles, was es in einer Trafik nun mal so gibt: Brieflose, Tageszeitungen, Tabak und auch immer ein offenes Ohr. Gemeinsam mit einer Mitarbeiterin freut sie sich auf viele neue Gesichter und darauf, die Alsergrunderinnen und Alsergrunder kennenzulernen.
Die Trafik in der Nußdorfer Straße hat werktags von 6.30 bis 18.30 und am Samstag von 7 bis 12.30 geöffnet.
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