bz-Interview
Jahresrückblick mit der Alsergrunder Bezirkschefin Saya Ahmad
Nur noch ein letzter Blick ins Jahr 2018: Bezirkschefin Saya Ahmad über die Top-Themen im Bezirk.
ALSERGRUND. Saya Ahmad hat das erste halbe Jahr als Bezirkschefin hinter sich. Wir haben uns mit ihr über das letzte Jahr unterhalten.
Haben Sie sich schon in Ihre Rolle als Bezirksvorsteherin eingelebt?
SAYA AHMAD: Ich wachse von Tag zu Tag immer mehr hinein und es macht unglaublich viel Spaß.
Was war Ihrer Meinung nach das Top-Thema 2018?
Ich habe gleich nach meiner Angelobung eine Sommertour gestartet, auf der ich in den verschiedenen Grätzeln halt gemacht habe. Zum anderen habe ich viele Betriebe besucht. Dabei habe ich mit ganz vielen Bewohnern und Geschäftstreibenden gesprochen und zwei Themen haben sich durch alle Grätzeln gezogen: Das war zum einen leistbares Wohnen und zum anderen das Anrainerparken.
Warum leistbares Wohnen?
Auf meiner Tour hat sich bestätigt, was ich schon vermutet hatte, was mich in meiner Haltung zu dem Thema weiter bestärkt. Wir haben mit dem Althangrund ein riesiges Stadtentwicklungsgebiet, ein Jahrhundertprojekt eigentlich. Da ist es mir besonders wichtig, dass wir hier leistbares Wohnen zur Verfügung stellen und nicht nur frei finanzierte Eigentumswohnungen, die sich nur Reiche leisten können. Die Stadt wächst, der Bezirk wächst und entsprechend hoch ist der Druck auf dem Wohnungsmarkt. Da müssen wir gegensteuern.
Die Öffnung der Anrainerparkplätze war ein Riesenthema in den Bezirken.
Ich bin nach wie vor keine Freundin der Aufweichung der Parkplätze. Ich fand die Maßnahme des Anrainerparkens sehr sinnvoll. Ich glaube auch immer noch, es wäre sinnvoller gewesen, die Parkplätze so beizubehalten, wie sie waren. Allerdings war das Angebot, auf 30 Prozent aufzustocken, ein Kompromiss. Das Ziel ist jetzt, sie so weit auszubauen wie möglich. Wir werden das aber trotzdem im Auge behalten.
Was waren denn beim Thema Althangrund die wichtigsten Schritte?
Wir hatten ja im Juni das Ergebnis des Architekturwettbewerbs, den ein Büro gewonnen hat, das keine Türme angeboten hat, also auch nicht die 126 Meter ausgenutzt hat, die möglich gewesen wären. Mir ist dabei wichtig, dass Grünraum angeboten wird und Durchquerungen zwischen den Grätzeln möglich sind.
Wie soll es weitergehen?
Jetzt geht es darum, dass wir darauf schauen, was denn dort hineinkommt. Zum einen ist wichtig, dass kein Einkaufszentrum kommt. Diesbezüglich sind wir in guten Gesprächen mit den Investoren und der Stadt. Mir ist es wichtig, dass die Geschäfts-treibenden in den umliegenden Gebieten, also rund um den Bahnhof und in den Gassen, erhalten bleiben. Und natürlich leistbares Wohnen. Da bleibe ich meiner Linie treu: Die Hälfte des Wohnraums muss leistbar sein.
Für den Skywalk Spittelau gibt es ja einige Vorhaben der Döblinger Bezirksvorstehung …
Ja, die habe ich über die Medien erfahren. Ich halte gar nichts von einem Radfahrverbot. Es handelt sich ja auch um einen Teil der Hauptradroute, wie soll man das verbieten? Zum anderen: Wie soll das exekutiert werden? Statt eines Verbots wäre es viel sinnvoller, Maßnahmen zur Bewusstwerdung zu setzen und Anreize zu schaffen, damit das Miteinander funktioniert.
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