Liesinger Johanneskirche feiert 80. Geburtstag

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LIESING. Wir sprachen mit Pfarrerin Gabriele Lang-Czedik, was diese Kirche so besonders macht, über Geschichte, Jugendarbeit, Menschenrechte, das – auch finanzielle – Engagement ihrer großen Pfarrgemeinde und vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter, die erst vor kurzem den Bau eines neuen Gemeindesaales ermöglichte. Für das kommende Jahr steht schon das nächste Großprojekt auf dem Plan: Die Renovierung des Kircheninnenraums.

Was verbindet Sie persönlich mit der Johanneskirche?
Pfarrerin Gabriele Lang-Czednik: Ich bin eine „eingeborene“ Liesingerin, kenne die Johanneskirche seit meiner Kindheit, wurde hier konfirmiert. Seit jeher stand und steht diese Kirche für Offenheit, Toleranz und gesellschaftskritisches Engagement. Das hat mich schon als Jugendliche begeistert und sicher mit dazu beigetragen, dass ich Pfarrerin wurde.

Und das gerade hier, in Ihrer Heimatgemeinde.
Ich habe Theologie studiert, war danach bei meinen beiden Töchtern zu Hause, habe als Religionslehrerin an Gymnasien unterrichtet und wurde mit 40 Jahren Pfarerrin. Und das gleich in dieser Kirche! Das war 1999 – und für mich wie ein Nachhausekommen, einfach wunderbar.

Wie und warum wird man Pfarrerin? Liegt das bei Ihnen in der Familie?
Nein, meine Eltern und Geschwister sind Naturwissenschaftler, mein Vater Chemiker, meine Mutter Physikerin. Sie staunten sehr, als ich unbedingt einen Sozialberuf ergreifen wollte, denn als solchen verstehe ich meine Arbeit als Pfarrerin. Eine Art Entwicklungshelferin in der persönlichen Seelsorge. Man bringt Menschen zusammen, motivieret sie und wirkt als eine Art Multiplikator. Eine zutiefst befriedigende Aufgabe.

Was macht die Johanneskirche so besonders?
Erstens ihre Geschichte: Im September 1935 wurde der heutige Kirchenbau eröffnet. Liesing war damals eine selbständige Kleinstadt und die Kirche stand ziemlich alleine inmitten von Feldern und Weingärten. Wie die Kirche auszusehen hatte, wurde noch während des Baus diskutiert. Man beschloss, einen modernen Kirchenbau an das bereits bestehende, traditionelle Fundament anzupassen. Charakteristisch dafür sind die spitz zusammen laufenden drei Stahlbetonträger, die dem Innenraum ein zeltartiges Aussehen verleihen. Diese Träger mussten zum Teil im unteren Bereich abgeknickt werden, damit sie auf das Fundament passten. Trotzdem entstand damit die heute einzige Art Deco Kirche Wiens. Ein mutiger Bau, vor allem in dieser Zeit! In den 1980er-Jahren wurde unter Pfarrer Preyer dann der erste Teil des Gemeindesaals im Westen der Kirche angebaut. Vor wenigen Jahren erfolgte ein neuerlicher Zubau und die Umgestaltung des Vorplatzes. Die Kirche ist jetzt auch barrierefrei zugänglich.

Und es stehen weitere Neuerungen auf dem Plan, wie werden diese finanziert?
Im Sommer 2015 wurde ein weiterer Zubau zum Gemeindesaal errichtet, finanziert aus den Beiträgen der Mitglieder der Evangelischen Pfarrgemeinde Liesing und aus Spenden, denn in der Evangelischen Kirche sind die einzelnen Pfarrgemeinden auch für alle Bau- und Erhaltungsmaßnahmen selbst zuständig. Mit Ausnahme vom öffentlichen Raum vor der Kirche. Da werden wir vom Bezirk tatkräftig unterstützt, bei der Neugestaltung des Kirchenvorplatzes, den Radständern und der schönen Beleuchtung. Im Herbst 2016 soll der Kircheninneraum renoviert werden. Da sammeln wir noch kräftig, damit die benötigten 900.000 Euro zusammenkommen.


Wie groß ist Ihre Pfarrgemeinde?
Wir haben rund 3700 Gemeindemitglieder, die sich fast über ganz Liesing verteilen. Und über 180 ehrenamtliche Mitglieder, davon sind 20 alleine in der Jugendarbeit tätig. Viele sind sozial engagiert, einige wurden zu Lektoren ausgebildet, dürfen auch Andachten halten, etwa in den sechs Pensionisten-Wohnheimen, die wir im Bezirk seelsorgerisch betreuen. Und es gibt einmal monatlich eine Sozialberatung bei uns im Pfarrbüro. (nächster Termin am 12. Oktober, 17:00-19:00 Uhr)


Ökumene und Toleranz sind für Sie ein großes Thema?

Ja, das ist uns besonders wichtig. Mit sechs der katholischen Pfarren im Bezirk gibt es regelmäßig ökumenisches Gottesdienste. Am 1. November besuchen wir gemeinsam sechs Friedhöfe. Und wir pflegen den interreligiösen Dialog natürlich auch beim Feiern und beim Sport, bei unserem interreligiöses Fußballturnier. Wir haben ja alle die gleichen Ziele: Menschen zusammen zu bringen, ohne Vorurteile. Das betrifft auch unsere aktive Jugendarbeit, die weit über die Bezirksgrenzen Jugendliche motiviert, mitzumachen. Aktuell haben wir 50 hochmotivierte junge Menschen zwischen 14 und 25, die sich gemeinsam mit Rodaun zum Thema Flüchtlingshilfe engagieren. Und 35 Jugendliche, die sich mit mir gemeinsam ein Jahr lang auf ihre Konfirmation vorbereiten.

Mehr Info auf: www.evang-liesing.at

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