Arne-Carlsson-Park
Neuer Skatepark mit ziemlich großer Miniramp
Aus ganz Wien pilgerten Skateboarder zur Eröffnung des neuen Skateparks auf dem Dach des Bunkers im Arne-Carlsson-Park. Gebaut wurden die Hindernissen zum Teil von den jugendlichen Skatern selbst.
ALSERGRUND. Von weitem schon hört man, wie dutzende Skateboards über den Asphalt rollen, auf Hindernisse auffahren und nach dem Abheben mehr oder weniger unsanft wieder Kontakt zum Boden bekommen. Der neu eröffnete Skatepark am Dach des Luftschutzbunkers wird gleich am ersten Tag ausgiebig getestet. Mittendrin sind der 15-jährige Matteo und der 13-jährige Luis. Ihre Beziehung zum neuen Park ist eine ganz besondere, denn sie haben ihn unter Anleitung des Vereins Skaterclub Vienna und der Baufirma "Spoff Parks" selbst gestaltet und sogar gebaut.
Matteo und Luis sind schon seit einigen Jahren mit ihren Skateboards überall in der Stadt und auch im Umland auf der Suche nach den besten Skateparks und anderen guten Hindernissen unterwegs. Im Arne-Carlsson-Park haben sie nun das ergänzt, was ihnen noch gefehlt hat: "Ein recht beliebtes Hindernis zum Beispiel ist der Kicker, den kennt eigentlich jeder, aber in Wien gibt es den noch gar nicht", erzählt Matteo - jetzt gibt es ihn am Alsergrund. In der Sommerhitze haben die Kids tagelang Beton gegossen, mit Werkzeugen hantiert und das Ergebnis dann am Ende noch bemalt. Pädagogen haben den Jugendlichen gezeigt wie man Beton mischt, flext und schweißt. "Ich habe bisher noch nicht so viel Erfahrung mit handwerklicher Arbeit gemacht und sie haben uns gleich vertraut und wir konnten mit vielen Geräten und Werkzeugen arbeiten", sagt Luis.
Miniramp sucht ihresgleichen
Angeleitet wurden sie unter anderem vom Obmann des Skaterboard-Clubs Vienna, Antonio Aiello, der mit seinen Schützlingen durchaus zufrieden ist: "Es war uns wichtig, dass die Kids den Park selber planen, mitbauen und gestalten. Sie sind in den Sommerferien drei Tage lang täglich um 8 Uhr hier gewesen, obwohl es extrem heiß war", erzählt er. Neben den selbstgemachten Hindernissen wartet der Skatepark noch mit einem weiteren Highlight, nämlich der Miniramp auf. Diese, eine kleine Schwester der Halfpipe, ist gar nicht so mini, sondern ziemlich groß. "Sie ist das Herzstück des Parks, sie wurde auch von der Szene gewünscht", so Aiello. Auch sie sei in Wien einzigartig: Eine so hohe und breite Rampe gebe es in der Stadt kein zweites Mal, und auch handwerklich suche sie ihresgleichen.
Dass der Alsergrund nun nach Jahren wieder einen Skatepark hat - der alte, der auch am Bunkerdach war, musste einem Ersatzgebäude für eine Schule weichen - freut auch die Bezirkspolitik. "Die Fläche ist einige Jahre leer gestanden, und immer wieder haben die Kids nachgefragt, wann der Park wieder kommt", sagt Bezirksvorsteherin Saya Ahmad (SPÖ), "und deshalb freue ich mich umso mehr, dass wir ihn jetzt endlich in neuem Glanz eröffnen." Nach einem ersten Anlauf für einen neuen Park 2017, der an der Finanzierung scheiterte, beschloss die Bezirksvertretung dann auf Antrag der ÖVP 2019 den jetzt umgesetzten Plan.
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