Alsergrund
Bekanntes Hotel "Strudlhof" in Insolvenz geschlittert

Ein Alsergrunder Hotel ist in die Insolvenz geschlittert.  | Foto: Fabian Franz/MeinBezirk
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Eine weitere Pleite erschüttert die Wiener Hotelwelt. Am Alsergrund ist das 50 Jahre alte Hotel "Strudlhof" zuletzt in die Insolvenz geschlittert. Was das jetzt für die Zukunft heißt, ist nicht bekannt.

WIEN/ALSERGRUND. Nachdem in den vergangenen Monaten zahlreiche Restaurants am Alsergrund Konkurs anmelden mussten, traf es zuletzt auch ein Hotel: Über das Vermögen der L7 GmbH, Betreiberin des Hotels "Strudlhof" in der Pasteurgasse 1, wurde ein Konkursverfahren eröffnet. Dies gab der Österreichische Verband Creditreform in einer Aussendung bekannt.

Als Hauptursachen für die finanzielle Schieflage werden die anhaltenden Nachwirkungen der Corona-Pandemie genannt, die das Unternehmen wirtschaftlich stark unter Druck gesetzt haben sollen. Eine zusätzliche und entscheidende Belastung stellte die Kündigung des Pachtvertrags durch die Verpächterin dar. Trotz aktuell positiver Betriebsergebnisse konnte die rechnerische Überschuldung dadurch nicht mehr abgebaut werden, heißt es.

Elf Mitarbeiter betroffen

Die Insolvenz betrifft elf Dienstnehmer und rund 30 Gläubiger. Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf 550.000 Euro. Eine Sanierung des Unternehmens sei nicht geplant. Es wird jedoch erwartet, dass eine vorübergehende Fortführung des Hotelbetriebs bis zum Auslaufen des Pachtvertrags dazu beitragen könnte, den Ausfall für die Gläubiger zu mindern.

Eine Sanierung des Betriebs soll nicht geplant sein. | Foto: Fabian Franz/MeinBezirk
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Gläubiger haben bis zum 13. August Zeit, ihre Forderungen über Creditreform anzumelden. Die entscheidende Berichts- und Prüfungstagsatzung ist für den 27. August anberaumt.

Areal mit bewegter Geschichte

Das Hotel befindet sich an einem geschichtsträchtigen Ort. 1690 wurde ganz in der Nähe ursprünglich der Strudelhof von Peter (Freiherr) von Strudel (oder auch Strudl) erbaut. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde das Haus 1795 und 1873 abgerissen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde ein neoklassizistisches Palais errichtet, das heute noch existiert und den Namen Palais Strudelhof behielt (Strudlhofgasse 10). Im Jahr 1975 wurde, zwei Gehminuten entfernt in der Pasteurgasse 1, das Hotel errichtet. Das Palais selbst wurde als Konferenz- und Veranstaltungsfläche des Hotels genutzt. Dieses Areal wurde zwischen 1999 und 2001 umgebaut, nachdem es zuvor von 1986 bis 1999 als Botschaft von Katar genutzt wurde.

Das Palais war auch Schauplatz bedeutender historischer Ereignisse. In den Räumlichkeiten wurde nach der Ermordung des österreich-ungarischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Ehefrau das Ultimatum an Serbien unterzeichnet, das den Ersten Weltkrieg auslöste.

Das Palais (Hotel nicht umfasst) soll laut "Gewinn" im Jahr 2024 verkauft worden sein. (Archiv) | Foto: Peter Gugerell
  • Das Palais (Hotel nicht umfasst) soll laut "Gewinn" im Jahr 2024 verkauft worden sein. (Archiv)
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Aktuell gehört das Hotel der L7 GmbH, deren Geschäftsführer Dmitry Leonovich ist. Dieser hat das Hotel im Jahr 2019 in einem Paket-Ankauf von der Vision Estate Holding GmbH und Pegasus Capital Partners GmbH erworben. Die Verkaufssumme ist nicht öffentlich bekannt. Davor war es laut Berichten von "Heute" und "Kurier" von vor drei Jahren im Besitz des Putin-Vertrauten sowie Ex-Chef der Partei "Einiges Russland", Andrey Metelskiy. Der aktuelle Eigentümer Leonovich war wohl einst Prokurist von Metelskiy. 

Das Palais selbst wurde laut dem Wirtschaftsmagazin "Gewinn" im Jahr 2024 von der Gikla Immobilien 1 GmbH aus Oberösterreich gekauft. Hinter dieser steht die G & K Privatstiftung der Familien Fronius und Strauß. Die Stiftung ist auch Eigentümer des erfolgreichen Schweiß- und Photovoltaikkonzerns Fronius. Das Hotel war vom Verkauf nicht umfasst, der Kaufpreis des Palais soll laut "Gewinn" bei 23,2 Millionen Euro gelegen sein.

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Eine Sanierung des Betriebs soll nicht geplant sein. | Foto: Fabian Franz/MeinBezirk
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Das Palais (Hotel nicht umfasst) soll laut "Gewinn" im Jahr 2024 verkauft worden sein. (Archiv) | Foto: Peter Gugerell
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