Pächter wurde zwangsgeräumt: Sperrstunde am Cobenzl

Über die letzten Jahrezehnte war das Schloss Cobenzl beliebter Veranstaltungsort für Hochzeiten und Feiern. | Foto: Alois Fischer
  • Über die letzten Jahrezehnte war das Schloss Cobenzl beliebter Veranstaltungsort für Hochzeiten und Feiern.
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DÖBLING. "Ein Ende ist auch immer ein neuer Anfang", sagt Pächter Olaf Auer angesichts seiner Räumung aus dem Schloss Cobenzl, das er seit 1980 betreibt und auch bewohnt, "ich habe noch viel vor."

Mit der Räumung am 14. März hat der jahrelange Rechtsstreit zwischen Olaf Auer und der Eigentümerin des Grundes, der Stadt Wien, nun endgültig seinen Abschluss gefunden. An sich hätte Auer bereits am 11. Jänner selbst räumen müssen, war dazu aber nicht bereit. Die Stadt Wien beantragte daraufhin beim Bezirksgericht Döbling die Zwangsräumung. Jetzt musste der Pächter nach fast 37 Jahren das Schloss und Café am Cobenzl mit schwerem Herzen verlassen.

"Wir wollten eine gütliche Einigung und haben ein faires Angebot unterbreitet", erklärt Anita Voraberger vom Büro der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). "Das Anwesen war in sehr schlechtem Zustand und in die Jahre gekommen. Dem Ex-Pächter wurden mehrfach Ablöseangebote gemacht, aber an eine sachliche Lösung war nicht zu denken, weil er astronomische Forderungen stellte." Insgesamt wurde vier Jahre lang verhandelt. "Uns blieb leider nur der Klageweg." Die Stadt Wien hat in allen Instanzen Recht bekommen, die Räumungsklage gewonnen und auch die außerordentliche Revision endete zu Gunsten der Stadt Wien.

"Die Stadt Wien will aus dem heruntergekommenen Areal ein attraktives Gastro-Angebot gestalten", so Voraberger. Die Interessentensuche für einen neuen Investor läuft bereits, bis Jahresende werde es hier einen Sieger des europaweiten Wettbewerbs geben. Der beste Bewerber werde durch eine namhafte Jury unter dem Vorsitz von Architekt Albert Wimmer ausgesucht. "Es soll eine moderne Gastronomie entstehen, das Schloss soll auch für Events wie Taufen oder Hochzeiten genutzt werden." Für 2017 sei eine Zwischennutzung mit einem Pop Up Café vorgesehen, für das die Vorbereitungen bereits laufen: ein konkretes Projekt ist aber noch nicht ausgewählt worden.

Kein Denkmalschutz am Cobenzl

Die Initiative Denkmalschutz fordert die Erhaltung des Schlössls, da die Originalsubstanz aus 1910 weitgehend unversehrt sei - trotz des massiven Brandschadens aus den 1970ern. "Daher fordern wir von der Stadt Wien die Widmung einer Schutzzone gemäß Bauordnung. Auf Grund der besonderen Bedeutung als Ausflugslokal an dieser markanten Stelle im Wienerwald erachtet unser Verein das Gebäude auch als denkmalschutzwürdig und bittet das Bundesdenkmalamt um Prüfung", erklären Markus Landerer und Claus Süss von der Initiative Denkmalschutz. Ein Abriss des Gebäudes sei absolut nicht das Ziel, heißt es aus dem Büro Sima. Aber die Substanz müsse geprüft werden, denn bisher sei keine Begehung möglich gewesen.

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