Vom Quacksalber zum Drogisten - ein Museum feiert den 15. Geburtstag
Die spannende Geschichte des Drogistenberufes, von den Anfängen bis zur Jetztzeit präsentiert das Pharma- und Drogistenmuseum am Alsergrund.
ALSERGRUND. Seit 15 Jahren ist das Pharma- und Drogistenmuseum in der Währinger Straße 14 untergebracht. Die Highlights der Sammlung sind wunderschöne Naturselbstdrucke in vier großformatigen Bänden aus der Kaiserzeit. Weiters gibt es eine umfangreiche Kräutersammlung, eine homöopathische Taschenapotheke, alte Fotoapparate.
Gerne angesehen werden auch die Expeditionsgeschenke des Afrikaforschers Dr. Emil Holub samt echter Mumie sowie über 2.000 Fachbücher aus den Gebieten Pflanzenkunde, Chemie und Fotografie. Zu bestaunen gibt es natürlich auch jede Menge Raritäten. Zu denen Vizepräsident Reinhold Gabriel, selbst ein großer Pflanzen- und Drogenkenner sowie Fachmann der tibetischen Heilkunde, auch gleich eine spannende Hintergrundgeschichte weiß. Etwa dass die Spanische Fliege wirklich von einer (quietschgrün schillernden) Fliege stammt und statt mehr Potenz eher schwere Vergiftungen verursacht.
Oder dass Mumienpulver von mumifizierten Katzen, früher auch aus Hirnschalen von Gehängten, einst als "Jungbrunnen" verkauft wurde. Drachenblut klingt ebenso blutrünstig, ist aber nur ein natürlicher Harz-extrakt der Regenwaldpflanze Sangre de Grado.
Riesige Sammlung
Einen besonderen Stellenwert hat das hauseigene Herbarium von Dr. Franz Berger mit rund 6.000 Herbarbelegen, also gepressten Pflanzen, genau datiert bis ins 19. Jahrhundert zurück, von denen bereits über 500 digitalisiert im Internet stehen. "Das nutzen Universitäten und Fachleute weltweit. Die Exponate können bis zu sechs Meter groß ausgedruckt werden", so Gabriel.
Zur Sache:
Das Pharma- und Drogistenmuseum befindet sich in der Währinger Straße 14 und ist jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Mehr Infos unter <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.drogistenmuseum.at">www.drogistenmuseum.at</a>
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