Rote Nasen
Wie ein Lächeln den Alltag verzaubert
Die Rote Nasen Clowndoctors schenken Menschen Lebensfreude, wenn sie diese am meisten brauchen.
WIEN. „Wir glauben an die Kraft des Humors und helfen Menschen in schwierigen Situationen und Krisen, ihre Lebensfreude und Hoffnung wieder zu entdecken“, erklärt Jutta Pichler alias Fräulein Dr. Zitronella. Sie ist seit 1995 Clowndoctorin bei den Roten Nasen und seit 2016 auch die künstlerische Leiterin für die Region Wien, Niederösterreich und Burgenland.
„Wir passen eigentlich nicht in das Bild, das man von einem Clown hat. Wir brauchen keine grellen Kostüme oder starke Schminke. Uns genügt die rote Nase als Markenzeichen.“ Denn die Clowndoctors wollen Menschen nicht nur kurz bespaßen, sondern sie berühren und ihnen neue Lebensfreude vermitteln. Menschlich und künstlerisch keine leichte Aufgabe.
Sauer, spritzig und frech
Die gebürtige Klagenfurterin Jutta Pichler war davor Schauspielerin, hat Biologie studiert, eine Shiatsu-Ausbildung absolviert und war „immer schon neugierig auf mehr“, wie sie sagt. Was bei den Roten Nasen auf sie zukommen würde, sei ihr am Anfang „gar nicht klar“ gewesen. „Ich bin in diese faszinierende Aufgabe reingewachsen. Mit der Zeit entwickelt man ja seine eigene Clownfigur, meine ist die Zitronella. Das passt zu mir: Eine Zitrone ist gelb, meine Lieblingsfarbe, sie ist sauer, spritzig und ein bisschen frech“, lacht sie.
„Wir suchen den Dialog mit den Menschen, der entsteht sogar, wenn sie nicht mit uns sprechen können. Man merkt an der Mimik, den Augen, ob man ihnen näherkommt und verstanden wird“, ist Pichler überzeugt. Das sieht man etwa in den zahlreichen Reha-, Palliativ- und Senioreneinrichtungen, die von den Rote Nasen Clowndoctors genauso betreut werden wie die kleinen Patienten in Kinderspitälern oder auf der Kinder-Psychiatrie. „Tricks oder Slapstick setzen wir nur sparsam ein, nur wenn es passt“, sagt Pichler. „Man darf nicht vergessen, dass jeder, der in einer fremden Umgebung wie einem Krankenhaus ist, unter Stress steht oder Angst hat. Erwachsene genauso wie Kinder.“
Nase auf und lauf!
Mit Lachen, Liedern oder einfach nur mit einfühlsamer Zuwendung könne man in solchen Situationen Momente des Glücks und neue Leichtigkeit vermitteln. Rote Nasen Clowns sind keine Ärzte, sondern speziell ausgebildete Künstler. Sie verschreiben keine Medikamente, ihre Medizin ist der Humor. Angst und Schmerzen sind dann oft schnell vergessen und zurück bleiben strahlende Gesichter und eine fröhliche Atmosphäre.
Für alle betreuten Einrichtungen sind die Besuche der Roten Nasen übrigens gratis. Der Verein finanziert sich ausschließlich über Spenden und eigene Veranstaltungen wie den Rote Nasen Lauf. Dieser findet heuer am 15. September in der Prater Hauptallee statt – mit 30 Clowns auf der Laufstrecke, darunter natürlich auch Fräulein Dr. Zitronella, und vielen Show-Highlights wie einer MTB Trial Show mit Tom Öhler, einem Auftritt von Mira & Adam und vielem mehr.
Rote-Nasen-Lauf: Mit Bewegung Gutes tun
Am Sonntag, 15. September, findet der Rote-Nasen-Lauf auf der Prater Hauptallee auf Höhe der Meiereistraße statt. Los geht es um 9 Uhr. Kinder und Jugendliche (6–18 Jahre) zahlen 6 Euro, Erwachsene 16 Euro, Familien (zwei Erwachsene und max. fünf Kinder) 32 Euro. Alle Teilnehmer bekommen ein persönliches Rote-Nasen-Startpaket zur Verfügung gestellt – natürlich mit roter Schaumstoffnase. Jeder erlaufene Kilometer wird in einem Stempelpass verzeichnet. Verkleidete Teilnehmer sind herzlich willkommen. Die Anmeldung ist vor Ort möglich oder auch online unter www.rotenasenlauf.at
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