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Ärztekammer regt Ausbau des Wiener Ärztefunkdiensts an

Derzeitige personelle Ressourcen reichen nicht aus – Steinhart: „Es drohen unweigerlich Engpässe bei den Anfahrten“

Die Ärztekammer regt den Ausbau des Wiener Ärztefunkdiensts an. Die aktuellen Ressourcen würden nicht ausreichen, um die stetig wachsende Wiener Bevölkerung in den Nachtstunden, an Feiertagen und an Wochenenden ausreichend hausärztlich zu versorgen, warnt der Vizepräsident und Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte der Ärztekammer für Wien, Johannes Steinhart.

Schon derzeit käme es immer wieder zu Engpässen bei den Anfahrten zu den Patienten. Steinhart sieht als Grund dafür die schlechten Rahmenbedingungen im Umfeld, die einen direkten negativen Einfluss auch auf den Ärztefunkdienst hätten: „Die Spitalsambulanzen haben immer weniger Personal. Gleichzeitig gibt es in Wien aber auch immer weniger Arztpraxen mit Kassenvertrag.“

Waren es in Wien vor 15 Jahren noch 1670 Kassenstellen, die den Patienten zur Verfügung gestanden sind, sind es heute nur mehr 1540. Gleichzeitig ist die Wiener Bevölkerung um eine Viertel Million Menschen gewachsen. Patienten würden damit vermehrt auf den Ärztefunkdienst ausweichen, „dort aber können wir die gesteigerte Nachfrage aufgrund der eingeschränkten Kapazitäten nicht wirklich effizient bedienen“.

Als besonderes Problem sieht Steinhart die Situation rund um die telefonisch erfolgenden Zuteilungen nach Dringlichkeitsstufen. „Unsere Telefonärzte müssen in kurzen Gesprächen mit oft aufgeregten und verständlicherweise nervösen Patienten beziehungsweise Angehörigen rasch die richtige Entscheidung treffen, ob mit Blaulicht angefahren werden muss, oder ob eine herkömmliche hausärztliche Visite mit entsprechend längeren Anfahrtszeiten ausreicht“, erklärt Steinhart.

Dabei sollte eigentlich die Maxime gelten, dass in jedem noch so kleinen Verdachtsmoment sicherheitshalber eine „rasche Anfahrt“ angeordnet wird. Das aber lässt die derzeitige personelle Ausstattung oft nicht zu. Steinhart: „Wir benötigen dringend mehr Personal. Nur so können wir unseren Aufgaben im Ärztefunkdienst entsprechend nachkommen. Keinesfalls darf es aufgrund ausschließlich finanzieller Überlegungen und Personalknappheit zu für Patienten gefährlichen Situationen kommen.“

Gespräche mit Gemeinde Wien und Wiener Gebietskrankenkasse
Verschärft wird die Situation noch durch den Umstand, dass es aufgrund der schlechten Honorierung immer schwieriger wird, genügend Ärztinnen und Ärzte zu finden, die sich für die anspruchsvolle Tätigkeit im Ärztefunkdienst überhaupt melden.

„Somit ist nicht einmal der personelle Status quo immer zu 100 Prozent gesichert“, kritisiert Steinhart, der nun mit den Gesundheitspartnern Gemeinde Wien und Wiener Gebietskrankenkasse in Verhandlungen treten will, um einerseits die Rahmenbedingungen beim Ärztefunkdienst zu verbessern und andererseits den Leistungsumfang deutlich auszubauen.

„Das bringt neben einer verbesserten hausärztlichen Betreuung in den Nachstunden, an Feiertagen und an Wochenenden automatisch auch eine Entlastung für die Spitäler“, ist Steinhart überzeugt.

Unterstützung erhofft er sich auch durch die Wiener Patientenanwältin, in deren Interesse der Ausbau des Ärztefunkdiensts „eigentlich stehen muss“.

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