Krankenpflegerin Gabrijela Stanković: "Der Nachtdienst zu Weihnachten ist ganz anders"
Die 29-Jährige macht am Heiligen Abend freiwillig Nachtdienst im AKH.
ALSERGRUND. Gabrijela Stanković ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin im AKH. Seit fast fünf Jahren arbeitet die 29-Jährige in der Herzchirurgie und macht am 24. Dezember Nachtdienst. "Eine Selbstverständlichkeit. Ich bin serbisch-orthodox, da feiern wir ja erst zwei Wochen später Weihnachten", sagt Stanković. "Da ist es doch nur kollegial, wenn ich denen, die am 24. Dezember gerne mit ihrer Familie feiern wollen, den Dienst abnehme." Außerdem sei zu Weihnachten eine ganz besondere Stimmung auf der Station.
"Alles ist festlich geschmückt, wir haben einen Weihnachtsbaum und die Patienten sind dankbar und glücklich – vielleicht noch ein bisschen mehr als sonst, wenn wir uns zu ihnen setzen und plaudern", so die Diplomkrankenschwester. Später, wenn alle Patienten gut versorgt sind, findet sich die Dienstgruppe zum gemeinsamen Abendessen zusammen.
"Da spürt man die Weihnachtsstimmung im ganzen Team, das ist ein schönes Zusammengehörigkeitsgefühl, besinnlich, aber auch lustig. Denn schließlich tut uns Lachen genauso gut wie unseren Patienten", weiß sie.
Da werden dann auch die Kekserl und Bäckereien genascht, die alle Jahre wieder als kleines Geschenk für das Team von Patienten und Angehörigen hereinschneien. "An eine Begebenheit erinnere ich mich besonders gerne", so Stanković. "Wir hatten einen Patienten aus Griechenland, der bei uns ein künstliches Herz bekommen hat. Er war zwar traurig, Weihnachten im Spital verbringen zu müssen, aber auch froh", sagt Stanković. "Er sagte, ihr habt mir das Leben gerettet und ich darf wieder ein nächstes Weihnachten zu Hause erleben. Und er hat darauf bestanden, uns beim Schmücken des Weihnachtsbaumes auf der Station helfen zu dürfen", so die AKH-Bedienstete.
Weihnachten wird vorverlegt
"Privat feiere ich so, wie meine Eltern das schon immer gemacht haben: mit der ganzen Familie samt Schwester und Großeltern, die alle gemeinsam im gleichen Haus in Floridsdorf wohnen. Die Erwachsenen schenken sich nichts", sagt Stanković. "Aber meine sechsjährige Tochter und das Kind meiner Schwester werden natürlich beschenkt, allerdings wie alle anderen Kinder schon am 24. Dezember. Und wann wird da beschert? "Zu Mittag. Dann ruhe ich mich aus und um 19 Uhr beginnt mein Weihnachtsdienst bis 7.30 Uhr in der Früh." Warum sie überhaupt Krankenpflegerin geworden ist? "Ich wollte immer schon helfen", sagt die Floridsdorferin.
Zuerst wollte sie allerdings Kinderärztin werden. Aber die Vorstellung, einem Kind einmal nicht helfen zu können, hat das wieder geändert. "Ich bin glücklich mit meinem Beruf. Etwas anderes könnte ich mir für mich gar nicht vorstellen", so die Diplomkrankenschwester.
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