Kloster der Gemeinschaft vom Lamm: Jesus als Gast beim Weihnachtsfest
Im Kloster der "Kleinen Schwestern vom Lamm" spielen Geschenke am Heiligen Abend keine Rolle.
BRIGITTENAU. Der eigentliche Sinn von Weihnachten geht oft im Konsumrausch verloren. Nicht so im kleinen Kloster in der Dammstraße 20, das der sogenannten „Gemeinschaft vom Lamm“ angehört.
Das Kloster wird von sieben Schwestern bewohnt, die auch „die Kleinen Schwestern vom Lamm“ genannt werden. Getreu nach ihrem Leitsatz: „Auch wenn ich verletzt bin, werde ich nie aufhören zu lieben“, versuchen sie täglich, das Evangelium zu verkündigen.
Nacht der Freude im Kloster
Im Gegensatz zu den meisten Menschen, die Weihnachten feiern, stehen bei den Kleinen Schwestern am 24. Dezember keine materiellen Präsente im Vordergrund. „Das größte Geschenk ist für uns die Gemeinschaft und dass wir einander haben“, so Schwester Marie-Estelle. „Für uns ist es eine Nacht der Freude und des Zusammenseins. Mit dem gemeinsamen Gebet würdigen wir die Geburt Jesu.“ Außerdem findet im Kloster am Heiligen Abend um 23.15 Uhr die Christmette statt.
Am ersten Weihnachtstag beginnt um 11 Uhr die Heilige Messe und um 18 Uhr geht es dann mit der Vesper weiter. "Jeder kann an den Messen sehr gerne teilnehmen und mit uns feiern. Wir würden uns darüber freuen."
Jeder ist willkommen
Der Alltag im Kloster mitten in der Stadt ist von Hilfsbereitschaft und Miteinander geprägt. „Jesus verbindet uns und macht uns zu einer Gemeinschaft, in der sich jeder wohlfühlen darf. Wir bieten gemeinsames Beten und Freundschaft für alle. Flüchtlinge, alleinstehende Frauen und Männer, Familien, behinderte Personen – jeder soll sich bei uns willkommen fühlen“, so Schwester Hélène, die aus Frankreich stammt. „Unser Tag beginnt mit einem Morgengebet, danach werden Hausarbeiten gemacht. Zu Mittag essen wir nach dem Gebet gemeinsam im Kloster oder wir gehen auf Mission." Das heißt, die Kleinen Schwestern essen entweder mit den Armen in einer Suppenausgabe, oder sie klopfen an Türen und betteln um ihr Mittagessen. "Was wir vom Herrn durch das Gebet empfangen, tragen wir zu allen hinaus in die Welt", so Schwester Hélène.
Vergebung und Versöhnung
Ein ständiges Zusammenleben wird von vielen Menschen als anstrengend empfunden, für die Kleine Schwester Marie-Estelle ist es ein Geschenk. „Durch Vergebung und Versöhnung lernen wir uns besser kennen. Wir erfahren, welche Person unser Gegenüber wirklich ist – das ist das Wunderbare an unserer Gemeinschaft.“
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