19. & 20. Bezirk
Schleusengebäude - berühmtes "Otto-Wagner-Grün" wird weiß

Beim Schleusengebäude bei der Nussdorfer Wehr wird die Fassade wieder so hergestellt, wie sie Otto Wagner geplant hatte. Das berühmte "Otto-Wagner-Grün" kommt bewusst weg. Die BezirksZeitung war beim Lokalaugenschein.

WIEN/BRIGITTENAU/DÖBLING. Touristinnen und Touristen lieben sie als Fotomotive und sie prägen das Selbstverständnis von Wien: die Bauwerke von Otto Wagner. Kaum ein Architekt hat der Stadt so seinen Stempel aufgedrückt wie der 1918 verstorbene Jugendstil-Planer. Weltweit kennt man die verschiedenen Pavillons und Gebäude mit grünen Ornamenten. Was viele nicht wissen: Dieses bekannte Grün war Wagner fremd.

Das Schleusengebäude bei der Nussdorfer Wehr ist derzeit unter eine Plane gehüllt. Dahinter wird die Fassade hergestellt. | Foto: Johannes Reiterits
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Auch das Schleusengebäude bei der Nussdorfer Wehr ist von ihm entworfen und wird derzeit aufwendig saniert. Es ist im Besitz der Viadonau und wird als Zentrale von der MA 45 – Wiener Gewässer gemietet. Bis zum Jahresende wird das Bauwerk außen möglichst originalgetreu in den Zustand versetzt, wie es Wagner entworfen hatte.

Monochrom weiß und braun

Die Restaurierung geschieht in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt, erklärt Christoph Fehringer von Viadonau: "Das Schleusengebäude wurde von Wagner monochrom weiß mit braunen Fenstern errichtet." Und genau so soll das Gebäude am Brigittenauer Sporn nach den Sanierungen auch aussehen – quasi aus grün mach weiß.

Christoph Fehringer von der Viadonau zeigt, dass hier nicht nur das Erscheinungsbild von Otto Wagner zurückkommt. Es wird auch so gearbeitet wie einst. Dieser Fassadenteil wurde durch alte Techniken hergestellt. | Foto: Johannes Reiterits
  • Christoph Fehringer von der Viadonau zeigt, dass hier nicht nur das Erscheinungsbild von Otto Wagner zurückkommt. Es wird auch so gearbeitet wie einst. Dieser Fassadenteil wurde durch alte Techniken hergestellt.
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Es geht aber nicht nur um die Optik, erklärt Fehringer der BezirksZeitung beim Lokalaugenschein auf dem Baustellengerüst. Auch die Arbeitsweise ähnelt jener, die schon Wagner einsetzte. Hier wird die Fassade noch per Hand mit alter Technik verputzt, jeder Kübel mit Material dazu per Seilzug hochgebracht. So entstehen wellenartige Fassadenelemente, welche man mit moderner Technik nicht hinbekommen würde. Das hinterlässt Eindruck, gesteht Fehringer: "Eine gewisse Ehrfurcht vor Herrn Otto Wagner gibt es natürlich. Es macht als Techniker aber auch Spaß, bis ins Detail zu schauen, wie damals alles umgesetzt wurde."

Blechblumen als Brutplatz

Bei der Sanierung wird aber nicht nur dem Architekten Rechnung getragen. Jugendstil-Blechblumen an der Fassade dienen den Mauerseglern als beliebte Brutplätze. Während der Arbeiten wurden sie außen an das Gerüst montiert, damit die Vögel hier weiter Unterschlupf finden.

Christoph Fehringer von der Viadonau zeigt, welche Ornamente wiederhergestellt werden. Im Hintergrund ist eine noch grüne Blechblume zu sehen, welche die Mauersegler zum Brüten verwendeten. | Foto: Johannes Reiterits
  • Christoph Fehringer von der Viadonau zeigt, welche Ornamente wiederhergestellt werden. Im Hintergrund ist eine noch grüne Blechblume zu sehen, welche die Mauersegler zum Brüten verwendeten.
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Dass der Hauptsitz der Wiener Gewässer schon bald in altem Wagner-Glanz erstrahlt, freut auch den Abteilungsleiter Gerald Loew. Er spricht von einem idealen Platz für die Zentrale jener Abteilung, die für die Oberflächengewässer der Stadt zuständig ist: "Hier haben wir die Donau, den Donaukanal, die Schleuse und sogar das neue Wasserbaulabor. Das Ensemble mit Schemerlbrücke und Schleusenhaus ist seit Jahren geschützt und jeder Wiener kennt es. Daher wollen wir es auch wieder so herstellen, wie es Otto Wagner ursprünglich geplant und errichtet hat."

Händisch wird die Fassade am Gebäude von den Arbeitenden aufgebracht. | Foto: Johannes Reiterits
  • Händisch wird die Fassade am Gebäude von den Arbeitenden aufgebracht.
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Gut drei Millionen Euro kostet die derzeitige Fassadensanierung, wobei hierbei auch neue Fenster und eine Wärmedämmung eingerechnet sind. Diese Kosten werden vom Bund und der Stadt Wien getragen. Die Bauarbeiten seien übrigens im Zeitplan. Spätestens zum Jahresende soll die Sanierung abgeschlossen sein.

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