Gratis Binden und Tampons
Zukunft der "Roten Box" in Wien bleibt offen
- Pilotprojekt "Rote Box": Vier solcher Entnahmestellen gab es zwischen Oktober 2021 und Jänner 2022 in der Brigittenau.
- Foto: privat
- hochgeladen von Kathrin Klemm
Im Zuge des Stadt Wien-Pilotprojekts "Rote Box" wurden vier Monate lang Monatshygieneartikel in der Brigittenau kostenlos zur Verfügung gestellt. Trotz hoher Nachfrage bleibt die Zukunft der Initiative aber offen.
WIEN/BRIGITTENAU. Im Oktober 2021 ins Leben gerufen, gab es im Zuge des Stadt Wien-Pilotprojekt "Rote Box" Tampons und Binden an vier Standorten in der Brigittenau zur freien Entnahme. Die Initiative lief bis Jänner 2022 und war laut Stadt Wien überaus erfolgreich.
Die Nachfrage war am Ende sogar größer als angenommen. Insgesamt 80.604 Tampons und 94.960 Binden wurden aus den Boxen entnommen. Daneben ging das Projekt auch im Netz viral. Zur Verfügung gestellt wurden die Produkte von einer großen Drogeriekette.
Finanzielle Belastung für viele
Mit den roten Boxen soll nicht nur das Thema Periode enttabuisiert werden, sondern auch auf die monatlichen anfallenden Kosten aufmerksam gemacht werden. Rund 17.000 Tampons oder Binden braucht eine Frau im Schnitt im Laufe ihres Lebens. Die durchschnittlichen Kosten für Damenhygieneartikel belaufen sich auf 72 Euro im Jahr – für viele eine große finanzielle Belastung. Laut der Stadt sollen in der Brigittenau rund 20 Prozent der Frauen und Mädchen laut Stadt armutsgefährdet sein.
- Die Zukunft der roten Boxen bleibt bis dato offen – die Stadt prüft derzeit, ob und wie dieses weitergeführt werden könnte.
- Foto: PID/Votava
- hochgeladen von Kathrin Klemm
Die Zukunft des erfolgreichen Projekts bleibt bis dato offen – die Stadt prüft derzeit, ob und wie dieses weitergeführt werden könnte. Die Wiener Grünen haben diesbezüglich bereits am 30. Jänner eine Anfrage im Gemeinderat eingebracht – und fordern, dass das Projekt in ganz Wien ausgerollt werden soll. "Um Menstruation nachhaltig zu enttabuisieren und Periodenarmut in ganz Wien zu bekämpfen, braucht es ‚Rote Boxen‘ für ganz Wien", so die Frauensprecherin der Wiener Grünen, Viktoria Spielmann.
Aus dem Büro von Frauenstadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) hieß es auf Anfrage von Radio Wien lediglich, dass "die Möglichkeiten für eine Fortführung aktuell geprüft werden". Man sei jedoch zuversichtlich, eine gute und nachhaltige Lösung zu finden.
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