Wohnkosten explodieren
Nirgends stiegen die Mieten zuletzt so stark wie in der Brigittenau. Die Bezirkspolitik ist machtlos.
(si). Binnen eines Jahres sind die Wohnkosten am freien Markt um 25 Prozent angestiegen. Das ergab die Auswertung von 'Immobilien.net'. Toplagen wie an der Wasnergasse sind kaum unter 10 Euro Quadratmetermiete zu bekommen.
"Grundsätzlich ist es nichts Schlechtes, wenn der Bezirk höherwertig wird. Menschen mit geringem Budget finden weiter Angebote, etwa im kommunalen Wohnbau", ist SP-Gemeinderat Erich Valentin überzeugt.
Obergrenzen ignoriert
Experten sehen die Situation durchaus kritisch. "Der laufende Zuzug nach Wien, die krisenbedingte Flucht in Immobilieneigentum und die mangelhafte Einhaltung der Mietzinsobergrenzen haben die Kosten stark in die Höhe getrieben", stellt Nadja Schah von der Mietervereinigung fest. "Besorgniserregend ist auch die Entwicklung der Betriebskosten, bei der Versicherung gibt es drastische Anstiege."
Petra Saßmann (Grüne) fordert nun Nachbesserungen beim Mietrechtsgesetz. "Ein Grundbedürfnis sollte nicht zum Spekulationsobjekt werden. Leider blockiert hier auf Bundesebene die ÖVP, im Bezirk selbst können wir kaum gegensteuern."
Nadja Schah nimmt auch die Stadt in die Pflicht: "Die Vorgaben der Förderung für Neubau und Sanierung sind offensichtlich zu lax. Das Geld sollte den Mietern nützen und nicht nur den Eigentümern."
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