Bezirkspolitik für Jugendliche: Zu Besuch beim Jugendparlament
Lernen, selbst Entscheidungen zu treffen, das ist das Motto des Jugendparlaments Word Up! 20.
BRIGITTENAU. Vergangene Woche fand zum 15. Mal in der Brigittenau das Word Up! Jugendparlament statt. Hier haben Jugendliche die Möglichkeit, erste Erfahrungen bezüglich demokratischer Partizipation zu sammeln. Die Teenies konnten selbst darüber abstimmen, wie das Budget für die Spielplatzerneuerung etc. in der Brigittenau ausgegeben wird.
Gemeinsam mit der Bezirksvorstehung, allen voran Bezirkschef Hannes Derfler (SPÖ), organisierten die Vereine Base20 und Backbone das Projekt. Dabei hatten alle achten Schulstufen im Bezirk die Möglichkeit, am Projekt teilzunehmen. Rund 600 Schülerinnen und Schüler zerbrachen sich in den vergangenen Wochen und Monaten die Köpfe darüber, was im Bezirk optimiert werden soll. Dabei standen unter anderem Themen wie Soziales, öffentlicher Raum, Parks und Armut im Vordergrund.
Die Abstimmung über die letzten elf Forderungen ist jedoch nur das Endergebnis eines langen Prozesses: Aus jeder Klasse wurden zwei Delegierte und zwei Stellvertreter gewählt. Diese präsentierten Derfler die diskutierten Themen in den unterschiedlichen Klassen. Im Rahmen des Delegiertenworkshops wurden die unterschiedlichen Debatten in konkrete Forderungen formuliert.
Um den Wahlbeteiligten vor der Abstimmung in der Millennium City noch einmal alle Optionen aufzuzeigen, wurden kleine Videoclips gezeigt, die von Jugendlichen gedreht und moderiert wurden. Vor allem bei der Kategorie Parks, die von den beiden charismatischen Jungs Hamzat und Stefan moderiert wurde, kam im gesamten Kinosaal große Begeisterung auf.
Entscheidungen treffen
Begeistert von der Aktion waren aber nicht nur die Jugendlichen, sondern auch der Bezirksvorsteher. Auch wenn der Entscheidungsfindungsprozess für manche noch etwas Neues war. "Viele Jugendliche waren es bis dato nicht gewöhnt, eigenständig Entscheidungen zu treffen – das überforderte auch einige", so der Bezirksvorsteher. Deshalb seien Projekte wie Word Up! 20 ein gutes Training für die ersten Schritte in Richtung Entscheidungen und Enttäuschungen. Nach einem langen Tag der Demokratie steht das Endergebnis endlich fest. Wie schon die Jahre zuvor steht die Kategorie Parks ganz weit oben. Zusätzliche Trainingsgeräte im Allerheiligenpark, ein Unterschlupf im Pyramidenpark und mehr Hängematten im Denispark sind die drei Forderungen mit den meisten Stimmen. Umgesetzt werden die Forderungen noch dieses Jahr.
Hannes Derfler zieht nach 14 Jahren Teilnahme am Jugendparlament ein Fazit: "Die jungen Menschen sind so erwachsen geworden", erklärt Derfler. "Die Schülerinnen sorgen sich um die Kleineren, kümmern sich darum, dass sie eine Rutsche am Spielplatz haben oder wünschen sich einen Unterschlupf für Obdachlose – so ein rücksichtsvolles Miteinander beeindruckt mich!"
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