Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen: Unterstützung für die Augen
Zahlreiche Hilfsmittel können das Leben von blinden und sehschwachen Menschen deutlich verbessern.
BRIGITTENAU. Die Zeitungsbuchstaben verschwimmen, die Skala des Herdes wird nicht mehr richtig gesehen und beim Nähen oder Spielen kann man keine Details erkennen – wenn die Sehkraft nachlässt und der Alltag dadurch eingeschränkt wird, kann die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen helfen. Kommunikationsleiterin Helga Bachleitner erklärt: „Wir können mit Beratung über die optimale Nutzung des Restsehvermögens, aber auch mit vielen praktischen Hilfsmitteln weiterhelfen.“ Lupen und Lesegeräte, erhabene Aufkleber, taktile Spiele, Nähnadeln zum problemlosen Einfädeln, Uhren mit Zeitansagen oder Geldbörsen mit Schubfächern für das einfache Zuordnen der Münzen sind nur einige der im Hilfsmittelshop zu erwerbenden Produkte. Die Beratung umfasst aber auch notwendige Schritte für Hilfsmittelförderungen oder bei den Anträgen für Pflegegeld.
Der Realisierung der Sehschwäche beginnt oft mit Schwierigkeiten beim Zeitungslesen. Viele Menschen zögern jedoch, die Hilfe der Hilfsgemeinschaft in Anspruch zu nehmen und befürchten, dass ihr Schicksal bereits besiegelt ist. „Wir können bei vielen Handgriffen das Leben erleichtern“, ist Bachleitner überzeugt. Ihr Wunsch wäre ein Abbau der Hemmschwelle zum ersten Besuch und in Zusammenarbeit mit den Ärzten eine Weiterempfehlung an die Hilfsgemeinschaft.
Die Hilfsgemeinschaft
Die Hilfsgemeinschaft gibt es seit 1935, es ist ein gemeinnütziger Verein, der mittels privater Spenden sowie 40 Mitarbeitern und über 100 ehrenamtlichen Helfern rund 4.300 Blinde und Sehschwache in ganz Österreich betreut. „Wer am besseren Auge unter 50 Prozent Sehleistung hat, kann kostenlos Mitglied werden und die vielen Vorteile nutzen", sagt Bachleitner. Neben der ausführlichen Beratung sind das die vielen Freizeitangebote für jedes Alter. Kinder besuchen mit der Kindergruppe „Sehsternchen“ Museen, wo bei Spezialführungen vieles angegriffen werden darf. Chor, Darts-, Wander-, Tarock- oder Theatergruppen werden von ehrenamtlichen Betroffenen selbst organisiert, die damit Selbstvertrauen und Lebensfreude erfahren. Bei regelmäßigen Treffen geben Sehschwache Tipps und Tricks an andere weiter. In Zusammenarbeit mit dem Blindenverband können die Mitglieder auch kostenfrei die große Anzahl an Hörbüchern entlehnen. Zahlreiche Vorträge, Workshops oder Braillekurse runden das Angebot ab.
Zur Sache:
Die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen hat ihren Sitz in der Jägerstraße 36. Für einen ersten Beratungstermin einfach unter Tel. 01/ 330 35 45 anrufen. Infos: www.hilfsgemeinschaft.at
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