Im Bezirk Bruck/Leitha
Bald weiden die Kühe am Hundsheimer Berg

- Noch weiden Schafe. Schon bald sollen im Naturschutzgebiet wieder Kühe grasen. An der Umsetzung wird gearbeitet.
- Foto: Gemeinde
- hochgeladen von Roland Weber
Bis vor nicht all zu langer Zeit haben am Hundsheimer Berg noch die Schafe geweidet. Doch das Bild wird bald der Vergangenheit angehören. Ab Mai 2025 ist die Beweidung durch Rinder geplant.
HUNDSHEIM/BEZIRK. "Seit Mitte August befinden sich Schafe in den Koppeln, da die Wasserleitung erst jetzt gebaut wird und der Wasserbedarf der Schafe durch Bottiche sichergestellt werden kann - der für Rinder nicht", erläutert Hundsheims Bürgermeister Gerhard Math. Auf den Trockenrasen-Flächen finden sich die Hainburger Feder-Nelke - sie hat hier das einzige österreichische Vorkommen. Dazu kommt, dass mit über 1.300 Schmetterlingsarten rund ein Drittel des heimischen Artenspektrums nachgewiesen ist.
Seit 1965 Naturschutzgebiet
Zu deren Schutz wurde der Braunsberg und Hundsheimer Berg 1965 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. 1981 wurde auch dem Spitzerberg dieser Schutzstatus verliehen. Um die Biodiversität zu sichern, ist eine ständige Beweidung notwendig. "Bis vor über zwei Jahren wurde das durch den Weidebetrieb Zillner erledigt, der eine Schafherde weiden ließ", erläutert Math. Nach der Pensionierung und Aufgabe des Weidebetriebs musste eine Alternative gesucht werden. Die Suche war in der vieharmen Region keine leichte Aufgabe. "Erfreulicherweise konnte ein Beweidungsinteressent gefunden werden, der sich der herausfordernden Aufgabe der naturschutzkonformen Beweidung langfristig stellen will. Dabei sollen in erster Linie Rinder zum Einsatz kommen. Sie sind am besten geeignet, dem stellenweise zu üppigen Bewuchs Herr zu werden", heißt es von der Naturschutzabteilung des Landes Niederösterreich. Die Umbauarbeiten im Wandergebiet sorgten für Verwirrung. "Wir wollten die gewohnte Wanderroute (Rundweg vom Junzenweg bzw. über das Fliegerdenkmal - Gipfel - Rundwegroute ab Gipfel abwärts) absolvieren und stieß auf Weidezäune ungeahnten Ausmaßes. Die Route des Rundwanderweges ab Gipfel abwärts komplett mit Elektrozäunen verbarrikadiert, ein Durchkommen unmöglich", so eine Besucherin. Die Naturschutzabteilung bestätigt jedoch, dass bei Rindern eine andere Einzäunung nötig ist.
Einzäunung notwendig
"Anders als bei Schafbeweidung verlangt eine Rinderbeweidung nach einer entsprechenden Infrastruktur mit Fixzäunung, um für Mensch und Tier gesicherte Räume zu gewährleisten. Die Planung von Koppeln, Zäunen und Wegen erfolgte gemeinsam mit Interessengruppen wie den Gemeinden, Grundeigentümern und der Jagd und mit Behörden". Bürgermeister Gerhard Math bestätigt unterdessen: "Die Verwirrung der Wanderer ist wahrscheinlich durch das Fehlen der Beschilderung hervorgerufen worden, diese wird jedoch schon bald umgesetzt werden."


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