In den Donau-Auen geschehen Wunder
Österreichs „Sieben Waldwunder“ wurden kürzlich gekürt. Drei davon stehen in den Donau-Auen.
REGION (mat). Im Jahr des Waldes riefen die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) zur Wahl der Sieben Österreichischen Waldwunder. Ein Jahr lang waren alle Naturinteressierten aufgerufen, ihren Lieblingswald zu wählen.
„Wunder der Natur“
Mehr als zwei Dutzend Wälder von den Donau-Auen bis zum Arlberg waren nominiert. Auf der Voting-Plattform konnten Userinnen und User weitere Waldwunder vorschlagen und ebenfalls zur Wahl stellen. Nun stehen die sieben Gewinner fest: „Mangrovenwald“, „Wasserwald“, „Märchenwald“, „Dirndl-Wald“, „Bergsturzwald“, „Storchenwald“ und die „Pappelgiganten“ erwiesen sich bei den Usern am beliebtesten und erhielten die meisten Stimmen. „Für uns ist jeder Wald einzigartig und ein Wunder der Natur“, betont Georg Erlacher, Vorstandssprecher der Bundesforste. „Wälder sind für den Luft- und Wasserhaushalt unverzichtbar – sie speichern Wasser und Feuchtigkeit, filtern die Luft und sind damit ein wichtiger Klimaregulator.Zusätzlich stellen sie einen natürlichen Schutz gegen Naturgefahren wie Erosion, Lawinen und Steinschlag dar.“
Top-Resümee der Donau-Auen
Nationalpark-Donau-Auen-Direktor Carl Manzano freut sich sehr, dass die Donau-Auen mehrfach unter den sieben Waldwundern vertreten sind: „Dies bestätigt die ökologische Qualität unseres Schutzgebiets wie auch den besonderen Reiz, den diese ungezähmte Landschaft für den Betrachter ausstrahlt“ – gibt es doch in Österreich kaum noch ausgedehnte Flussauenwälder.
Auch im Winter sehenswert
Neben „Wasserwald“ und „Mangrovenwald“ wurden auch die „Pappelgiganten“ der Au gekürt. Gerade jetzt im Winter sind die eindrucksvollen Strukturen der großen Pappeln, Weiden oder Eichen besonders gut zu sehen.
Diese Baumriesen sind jedoch nicht nur prächtig anzusehen, sondern immens wichtig für viele Arten: Als Horstbäume für Schwarzstorch und Seeadler ebenso wie als Lebensraum für Spechte, Käuze, Fledermäuse, Kleinsäuger und zahllose Insekten.
„Die Spuren vergangener wirtschaftlicher Nutzung schwinden, der Altbaumbestand nimmt nun stetig zu und die Dynamik der Flusslandschaft wird wieder vermehrt zugelassen. In einigen Jahrzehnten wird der Nationalpark daher noch viel eindrucksvoller werden“, so Manzano zur zukünftigen Entwicklung des „Waldwunders Donau-Auen“.
Die sieben Gewinner
Insgesamt 28 Wälder von den Auwäldern in den östlichen Niederungen bis hin zu hochalpinen Zirbenwäldern im Westen stellten sich der Wahl der Sieben Österreichischen Waldwunder. Die sieben Gewinner zeigen die vielen „Gesichter“ des österreichischen Waldes in ihrer ganzen Vielfalt: Der „Wasserwald“ im Nationalpark Donau-Auen lockt mit seinen wasser- und lichtdurchfluteten Pappel- und Weidenwäldern ebenso wie die Baumriesen des „Mangrovenwaldes“, deren knorrige Wurzeln wie riesige Krallen aus den Sandbänken ragen. Riesenhafte Dimensionen erreichen auch die „Pappelgiganten“ in der Stopfenreuther Au, die mit ihren 150 Jahren bereits einiges zu erzählen haben. Als verwunschenes Plätzchen und wahrhaft „dunkler Tann“ zeigt sich der von Menschenhand weitgehend unberührte „Märchenwald“ im Wildnisgebiet Dürrenstein, dem einzigen seiner Art in Österreich. Prächtig rot hingegen leuchten die Früchte der Kornell-Kirsche, auch „Dirndl“ genannt, im „Dirndlwald“ im Biosphärenpark Wienerwald, während im Ötztal und seinem von Fichten, Kiefern und Lärchen dominierten „Bergsturzwald“ bei Köfels nach dem historischen Felssturz wieder Stille eingekehrt ist. Ein einzigartiges Naturschauspiel verspricht der „Storchenwald“ im WWF-Naturwaldreservat Marchegg, wenn jedes Jahr 50 Storchenpaare ihre Horste auf den Eichen beziehen.
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