Lärmbelästigung zu groß
In der Stadthalle hat sichs ausgetanzt

- Zu laut, zu wenige Parkplätze, nicht barrierefrei und jetzt auch ohne Gastro: Wie sieht die Zukunft der Brucker Stadthalle aus?
- Foto: Markus Leshem-Bernel
- hochgeladen von Katrin Pirzl
Die Brucker Stadthalle ist nicht mehr "up-to-date", hört man von vielen Seiten. Eine modernere Veranstaltungshalle an der Peripherie wäre schön. Doch dazu müssen erst Budget und Ort her.
BRUCK/LEITHA. Es brodelt rund um die Brucker Stadthalle. Grund dafür sind nicht rauschende Ballnächte und Clubbings. Der Veranstaltungsort ist unbespielt. Vor Kurzem sprang der Pächter für die Gastronomie – er hätte am 1. Juli eröffnen sollen – aus Personalmangel wieder ab. Jetzt arbeiten die Klubchefs der Stadtregierung gemeinsam an einer Lösung.

- Zu laut, zu wenige Parkplätze, nicht barrierefrei und jetzt auch ohne Gastro: Wie sieht die Zukunft der Brucker Stadthalle aus?
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Zu alt, zu laut, zu klein
"Die Stadthalle ist seit einiger Zeit keine akzeptable Location mehr", beklagt sich ÖVP-Klubchef Ronald Altmann. Es gäbe kaum Parkplätze, dafür Anrainerbeschwerden wegen Lärmbelästigung. Auch sonst entspricht die 60-jährige Halle nicht mehr den Anforderungen der Zeit – Stichwort Barrierefreiheit. Die ÖVP-Stadtpartei möchte einen Veranstaltungsort für mindestens 500 Personen nach neuesten Standards. Bürgermeister Gerhard Weil kontert:
"Eine neue Veranstaltungshalle ist nicht nur der Wunsch der ÖVP, das ist der Wunsch von uns allen, und zwar seit 20 Jahren. Aber wir haben zwei Jahre Pandemie hinter uns!"
Der Maturaball des BG und BRG Bruck ging soeben in Hainburg über die Bühne. Grund: Die Stadthalle bietet Platz für bis zu 600 Besucher, zum Maturaball kamen 800. „Die Stadthalle ist seit 30 Jahren Thema“, bestätigt Grünen-Klubchef Roman Kral. Auch er bezeichnet die Halle als "in die Jahre gekommen bis baufällig".
Tanzen ohne Lärm
Zuletzt sagte "Kegelwirt" Peter Heinrich, der den Zuschlag bei der Ausschreibung bekam, wieder ab. Auch ohne Wirt soll es wieder Veranstaltungen geben, aber ohne wildes Abtanzen zu lauten Klängen: "Discos und Clubbings finden wegen des Lärms sicher nicht mehr statt", so der Bürgermeister.
"Man muss genau schauen, was erlaubt ist. Gegen ein Blasmusik-Konzert oder einen 5-Uhr-Tee, bei dem auch getanzt wird, spricht nichts",
relativiert Kral. Aber: "Eine 1-Euro-Party ist für mich unvorstellbar." Die Grünen priorisieren den Zweitgereihten der Ausschreibung, Peter Mayer. Dieser hat ein Konzept für alle Brucker Kulturstätten (Stadthalle, Stadttheater, altes Bezirksgericht und Wiener Turm) vorgelegt, mit themenspezifischem Catering.
Erst Brot, dann Spiele
Bei der letzten Klubsprecher-Sitzung kam man überein, die Räume einem Kulturmanagement zuzuführen. Wie genau, soll laut Bürgermeister bis zum Herbst feststehen. Zur Forderung eines Neubaus sagt er: "Wir wollen das auch! Aber dazu braucht es mehr – wie ein Budget und einen geeigneten Platz!" Grünen-Sprecher Kral dazu: "
Politik ist Brot und Spiele. Bevor wir uns dem Spiel, einer tollen Veranstaltungshalle, widmen, müssen wir uns erst um die Gemeindewohnungen kümmern!"
Es bleibt also spannend um die Stadthalle.




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