"Mehr als nur ein Hilfsdienst"
Sollte die Wehrpflicht tatsächlich abgeschafft werden, steht auch der Zivildienst vor dem Aus.
BEZIRK (sawa). 2.453 Zivildiener waren 2012 in Niederösterreich im Einsatz.
70 Prozent bleiben
Alleine bei der Bezirksstelle des Roten Kreuzes Bruck/Leitha sind derzeit neun Zivildiener beschäftigt: „Wenn die allgemeine Wehrpflicht – somit auch der Zivildienst – fällt, kann das richtig schief gehen“, so Florian Schodritz vom RK Bruck, „wir haben heute vier Wagen im Dienst, und in jeden sitzt mindestens ein Zivildiener. Wir wüssten nicht, was wir ohne sie tun sollten.“
70 Prozent der Zivildiener bleiben dem RK Bruck erhalten. Einer davon wird Philipp Simrath, der seit Oktober seinen Zivildienst leistet, sein: „Ich werde dabei bleiben“, weiß er schon jetzt, „ich habe mich dafür entschieden, weil ich es für sehr sinnvoll halte.“
Die unterschiedlichen Aufgaben sprechen den 20-Jährigen dabei besonders an: „Es ist super, dass ich alles machen und bei Einsätzen und Unfällen dabei sein kann.“ Seit mittlerweile fast acht Jahren ist Christian Mahold Teil des Teams. Anfangs als Zivildiener, danach hauptberuflich. „Am Anfang ist einem nur schlecht, aber mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür“, erinnert sich Mahold an seinen Zivildienst zurück.
Einen Zwang sieht Schodritz im Zivildienst nicht wirklich: „Das mit dem Zwang ist nicht ganz richtig, man kann sich zwischen Heer und Zivilschutz entscheiden.“ Von einem freiwilligen sozialen Jahr, welches bei einer Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht kommen würde, hält Schodritz nicht viel: „Wenn jemand ein freiwilliges soziales Jahr macht, wird er nach einem Jahr wieder gehen, weil er danach kein Geld mehr bekommt. Die Zivis bleiben uns erhalten.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.