Bienenfresser – exotische Sommergäste
Bienenfresser – exotische Sommergäste
Ich hatte das Glück diesen schönen Vogel in der Umgebung von Arbesthal zu beobachten. Es ist ein einzigartiges Erlebnis ihn hautnah zu erleben, denn der 28 Zentimeter große Bienenfresser ist einer der buntesten Vögel Europas. Dieser tropische Gast zählt zu den Langstreckenziehern und kann von Mai bis September bewundert werden. Seine nächsten heimischen Verwandten sind die seltene Blauracke und der Eisvogel. Den Winter verbringt er in Afrika. Er wiegt ca 70g bei einer Flügelspannweite von 40 cm.
Bienenfresser sind oft in Kolonien anzutreffen.
Sie bevorzugen halboffene bis offene Landschaften mit einigen Büschen und Bäumen in denen sie Deckung suchen. Sie sitzen gerne auf herausragenden Ästen, Leitungsdrähten oder Masten. Die sehr guten Flieger erbeuten im Flug vor allem Bienen, Wespen, Hummeln, Hornissen, aber auch Libellen, Zikaden und fliegende Käfer. Da viele dieser Beutretiere wehrhaft sind, fliegt der Vogel nach Ergreifen der Beute zunächst zu einer nahegelegenen Sitzwarte. Dort wird das Insekt mit kräftigen Hieben auf die Unterlage getötet und durchgeknetet, damit sich die Giftdrüse des Stachels entleert. Erst dann wird es verschluckt oder an die Jungen verfüttert.
Der Bienenfresser ist ein Koloniebrüter. Das Nest liegt am Ende einer meist 1 bis 2 Meter lange Bruthöhle, die in Hänge und Wände von Steilufern oder Sandgruben gegraben wird. Diese Röhren haben einem Durchmesser von 4 bis 5 Zentimetern. Am Ende befindet sich die blasenförmig erweiterte Brutkammer. Für die Grabarbeiten benötigt das Paar ca zwei bis drei Wochen.
Die Brutzeit beginnt Mitte Mai gleich nach der Rückkehr aus Afrika und dauert einschließlich Aufzucht bis Ende Juli.Gelege bestehen aus fünf bis sieben kugeligen, rein weißen, glatten, stark glänzenden Eiern. Die Jungvögel werden von beiden Eltern 20 bis 30 Tage im Nest sowie noch eine Zeitlang danach versorgt.
Bienenfresser sind ruffreudige Vögel. Der häufigste Ruf ist ein im Flug vorgetragenes heiseres „prürr“ oder „krük krük“.
Ihre Feinde sind nicht nur der Mensch, sondern auch der Wanderfalke und der Sperber. Weiters Wiesel, Fuchs, Ratten und Wildschweine, die die Eier und Jungvögel ausgraben, wenn sie an die Brutröhren herankommen.
Der Bienenfresser ist in Österreich weiterhin gefährdet. Man sollte sich den Kolonien während der Brutzeit nur sehr vorsichtig nähern um die Vögel nicht zu stören.
Es wäre ein großer Verlust, würde dieser fliegende Edelstein aus unserem Ökosystem wieder verschwinden.
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